In Afghanistan wurden zwei Personen wegen Musik erschossen
In Afghanistan an einem Hochzeitsfest sind mindestens zwei Menschen erschossen und weitere verletzt worden. Die Taliban tolerierten die gespielte Musik nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf einer Hochzeitsfeier in Afghanistan sind mindestens zwei Menschen erschossen worden.
- Weitere Personen wurden verletzt.
Örtliche Medien berichteten: Taliban-Kämpfer hätten das Feuer eröffnet, weil auf dem Fest in der östlichen Provinz Nangarhar Musik gespielt worden sei. Ein Dorfältester sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur, die Taliban hätten die Musik zunächst auch erlaubt. Später habe es jedoch eine Razzia gegeben.
Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde sagte, nach dem Vorfall seien zwei Tote und mindestens sechs Verletzte in ein Krankenhaus gebracht worden. Der örtliche Sprecher der Islamisten, Hanif Nangarhari, bestätigte den Vorfall von Freitagabend, machte dafür aber unbekannte Bewaffnete verantwortlich.
Schon während der letzten Taliban-Herrschaft war Musik verboten
Die militant-islamistischen Taliban hatten nach Beginn des Abzugs der internationalen Nato-Truppen weite Teile Afghanistans erobert. Am 15. August zogen sie kampflos in die Hauptstadt Kabul ein und regieren seitdem.
Während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 hatten die Taliban Musik in dem Land komplett als unislamisch verboten. Auch nach der erneuten Machtübernahme sind viele Musiker geflohen oder haben ihren Beruf aufgegeben und die Instrumente versteckt.