In Kenia werden gefährdete Giraffen per Floss umgesiedelt
Aufgrund einer Lebensraumverkleinerung auf einer Insel in Kenia, müssen gefährdete Giraffen aufs Festland umgesiedelt werden. Drei Tiere wurden bereit gerettet.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kenia müssen Rothschild-Giraffen von einer Insel aufs Festland umgesiedelt werden.
- Dafür bauten die Retter ein Floss, auf dem die Tiere übers Wasser gezogen werden.
- Drei Giraffen wurden bereits gerettet, sechs weitere müssen noch umgesiedelt werden.
Der steigende Wasserspiegel des Baringo-Sees lässt die Fläche der Longicharo-Insel weiterhin schrumpfen. Der Lebensraum der auf der Insel lebenden Tiere wird immer kleiner, die Nahrungsbeschaffung wird für die Tiere immer schwerer.
Aus diesem Grund werden Rothschild-Giraffen von der Insel aufs Festland umgesiedelt.
Seit Dezember wurden drei Giraffen gerettet
Seit Dezember 2020 konnten insgesamt drei Giraffen auf das Festland übergesiedelt werden. Zuvor wurden andere kleinere Wildtiere gerettet. Die dritte gerettete Giraffe mit dem Namen Lbarnnoti ging freiwillig an Bord eines speziell angefertigten Lastkahns. Man hat die Giraffe dafür mehrere Wochen angewöhnt.
Der Kahn wurde auf leeren Fässern konstruiert und mit hohen, verstärkten Seiten versehen, damit die Giraffen nicht rausspringen können. Insgesamt befinden sich noch rund sechs Giraffen auf der Insel, sie alle sollten in den nächsten Monaten gerettet werden.
Ein neues Leben in einer Auffangstation
Die Giraffen kommen in eine von der Gemeinde betriebene Auffangstation auf dem Festland. Die Auffangstation wird von der «Ruko Community Conservancy», dem «Kenya Wildlife Service» und dem «Northern Rangelands Trust» betrieben. Auch die US-Amerikanische gemeinnützige Organisation «Save Giraffes Now» unterstützt das Unterfangen.
Schutz für die gefährdeten Wildtierarten
In einer Presseerklärung erklärte der Generaldirektor des «Kenya Wildlife Service», Brigadier John Waweru: «Dies ist eine sehr edle Übung, die dazu beiträgt, die Wildtiere zu erhalten und zu managen.» Er sagte, dass der KWS immer bereit ist, alle Bemühungen zu ergänzen, um sicherzustellen, dass die gefährdeten Wildtierarten geschützt werden.
Insgesamt gibt es in Afrika nur noch rund 3000 Rothschild-Giraffen. Davon leben etwa 800 in Kenia. Die Giraffen stehen auch bei der Zucht vor Herausforderungen.
Acht Kälber wurden geboren, aber es haben nur zwei davon überlebt. Man vermutet, dass die anderen durch Pythonraub, Nahrungsmangel und andere natürlich Ursachen ums Leben kamen. Dies verstärkt die Notwendigkeit, sie umzusiedeln, noch mehr.