Indigener Stamm Korubo im Amazonas erlebt Erstkontakt zur Moderne

Alexander König
Alexander König

Ecuador,

Fast ohne Kontakt zur modernen Welt lebte der Korubo-Stamm in einem Schutzgebiet in Brasilien. Eine Expedition riskierte den Erstkontakt. Brüder fanden sich.

Expedition Korubo
Dieses von der Brazil·s National Indian Foundation (FUNAI) zur Verfügung gestellte Bild zeigt ein Expeditionsmitglied, das die Herzfrequenz eines Mannes aus dem Volk der Korubo abhört. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Expedition im Amazonasgebiet führte zu ersten Kontakten mit einem indigenen Stamm.
  • Die Korubo befinden sich in einem Streit mit dem nahelebenden Stamm der Matis.

Um die Übertragung von Krankheiten auf die Indigenen zu verhindern, befanden sich 30 Personen neun Tage lang unter Quarantäne. Das, bevor sie sich zum im Amazonas isoliert lebenden Volk Korubo aufmachten. 34 Stammesmitglieder trafen sie an. Alle wurden medizinisch untersucht und geimpft.

Ziel der Expedition sei es gewesen, neue Konflikte zwischen den Korubo und den Matis zu verhindern. Die Matis leben ebenfalls in diesem Amazonas-Schutzgebiet, wie die «DPA» schreibt.

Emotionales Wiedersehen mit Korubo

Weiter sollten Familien wiedervereint werden. Denn: Bei einem Konflikt zwischen den beiden Völkern, wurden 2014 mehrere Familien getrennt. Die Wiedervereinigung sei nun aber gelungen.

Unter den Expeditionsteilnehmern befanden sich auch frühere Stammesmitglieder. Das war Voraussetzung für ein emotionales Wiedersehen.

Denn: am 19. März geschah der Erstkontakt mit zwei Jägern des Stammes Korubo. «Es stellte sich heraus, dass die beiden Brüder eines Expeditionsmitglieds waren. Sie hatten sich seit 2015 nicht mehr gesehen und gedacht, der Bruder sei tot.»

Bolsonaro will Wald weg

mercosur
Hier wird abgeholzt: Eine Luftaufnahme einer Zone im Amazonas-Gebiet Brasiliens. - dpa

Bei dieser Expedition handelte es sich um die erste unter der Regierung des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Schon vor zwei Jahren wurde sie geplant. Bolsonaro möchte die wirtschaftliche Nutzung des Amazonasbeckens weiter vorantreiben. Das heisst mitunter, dass er die Abholzung geschützter Gebiete begünstigt.

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