Indonesien spricht Verbot von flüssigen Medikamenten aus

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In Indonesien dürfen flüssige Arzneien nicht mehr rezeptfrei verkauft werden. Grund für die Massnahme sind mysteriöse Todesfälle unter Kindern.

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Blutproben von Freiwilligen in einem Labor. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Indonesien sind etwa 100 Kinder an einer Nierenschädigung gestorben.
  • Der Gesundheitsminister befürchtet, dass drei Chemikalien dafür verantwortlich sind.
  • Deshalb wird vorübergehend der Verkauf von flüssigen Arzneien verboten.

Indonesien hat nach dem mysteriösen Tod von etwa 100 Kindern vorübergehend den rezeptfreien Verkauf von allen flüssigen Medikamenten verboten.

Die Kinder, die zumeist jünger als fünf Jahre waren, seien in den vergangenen Monaten im Zuge von Nierenschädigungen gestorben. Das teilte Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin am Donnerstag mit.

Drei gefährliche Chemikalien

«Das Ministerium hat bei Untersuchungen festgestellt: Säuglinge, die an einer akuten Nierenschädigung litten, hatten drei gefährliche Chemikalien zu sich genommen. Ethylenglykol, Diethylenglykol und Ethylenglykol-Butylether», sagte Sadikin.

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In Indonesien wird der rezeptfreie Verkauf von flüssigen Arzneien verboten. (Symbolbild) - Keystone

Die drei Substanzen seien Verunreinigungen aus ungefährlichem Polyethylenglykol (PEG). Dieses wird in vielen flüssigen Arzneimitteln verwendet, um eine bessere Löslichkeit der Inhaltsstoffe zu ermöglichen.

Mehr als 200 Fälle in Indonesien

Insgesamt seien seit Januar in 20 Provinzen des Inselstaates mehr als 200 Fälle von akuten Nierenschäden bekannt geworden. Besonders seit August sei die Zahl deutlich gestiegen. Zudem sei es möglich, dass es eine hohe Dunkelziffer gebe, so der Minister. Eltern, deren Kinder dringend Arzneien in Form von Sirup benötigten, wurden aufgefordert, unbedingt einen Kinderarzt aufzusuchen.

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