Indonesien verzeichnet Rekordwert neuer Corona-Ansteckungen
Über 21'000 Neuinfektionen wurden in Indonesien verzeichnet. Die Regierung verzichtet trotz hoher Dunkelziffer auf einen vollständigen Lockdown.

Das Wichtigste in Kürze
- Indonesien hat mit über 21'000 Neuinfektionen einen Rekordwert erreicht.
- Grund für den Anstieg sind Reisen nach dem Ramadan und Mutationen.
- Erst fünf Prozent sind vollständig geimpft, zwei Drittel sind das Ziel bis Ende Jahr.
Indonesien hat mit mehr als 21'000 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden einen Rekordwert der Corona-Ansteckungen verzeichnet. «Wir haben einen Anstieg der Fallzahlen erwartet», sagte eine Sprecherin der behördlichen Pandemie-Taskforce am Sonntag. Die Experten gehen demnach von weiterhin steigenden Ansteckungsraten in den kommenden zwei bis drei Wochen aus.

In den vergangenen Wochen waren die Fallzahlen in Indonesien sprunghaft angestiegen. Grund sind wohl zahlreiche Reisen nach dem Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan im Mai sowie neue hochinfektiöse Virus-Varianten. Die Befürchtung wächst, dass das fragile Gesundheitssystem zusammenbrechen könnte. Viele Krankenhäuser sind bereits überfüllt.
Nur fünf Prozent vollständig geimpft
Die indonesischen Behörden verzeichneten bislang insgesamt mehr als 2,1 Millionen Ansteckungen und über 57'000 Todesfälle. Indonesien ist damit das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Südostasien. Die tatsächliche Zahl der Ansteckungen dürfte aufgrund der niedrigen Testraten noch deutlich höher liegen.
Die Regierung in Jakarta hat vorübergehend Einschränkungen der Bewegungsfreiheit verschärft, von strengeren Lockdown-Massnahmen bislang aber abgesehen. Offizielles Ziel ist es, bis Anfang nächsten Jahres 180 Millionen der 270 Millionen Einwohner zu impfen. Bislang verfügen rund fünf Prozent der Bevölkerung über einen vollständigen Impfschutz.