Irak: Telegram-Sperre eine Woche nach Verbot wieder aufgehoben
Der Irak hat eine die vor einer Woche verhängte Sperre von Telegram aufgehoben. Das Unternehmen sei nun bereit, Sicherheitsvorgaben zu folgen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Irak hat die landesweite Sperre des Nachrichtendienstes Telegram aufgehoben.
- Offiziellen Angaben zufolge sei das Unternehmen nun bereit, irakischen Vorgaben zu folgen.
- Das Verbot war aufgrund Fragen der «nationalen Sicherheit» ergangen.
Eine Woche nach Ankündigung einer landesweiten Sperre für die Nachrichten-App Telegram haben Behörden im Irak das Verbot wieder aufgehoben. Das Unternehmen hinter der App habe die Bereitschaft gezeigt, den Auflagen irakischer Sicherheitsbehörden zu folgen. Dies teilte das Ministerium für Kommunikation der Staatsagentur INA zufolge am Sonntag mit.
#Irak bloquea Telegram por motivos de seguridad nacional. Según el gobierno, la red de mensajería no estaba protegiendo los datos personales de los usuarios en ese país.
— CENTRANEWS (@CentraNewsGT) August 7, 2023
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Eine Woche zuvor hatte das Ministerium auch wegen mangelnder Zusammenarbeit des Unternehmens die Sperre angekündigt. Diese diene etwa zum Schutz der «nationalen Sicherheit», wie es hiess.
Millionen von Telegram-Nutzern im Irak
Telegram ist im Irak sehr verbreitet. Nach Regierungsangaben vom Januar benutzen 16 von rund 43 Millionen Einwohnern die App. Sie wird auch von Iran-treuen Milizen genutzt, die zuvor teils private Daten oder solche von Sicherheitskräften veröffentlicht hatten. Auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verbreitet Nachrichten über Telegram.
In Brasilien hatte die Justiz Telegram im April vorübergehend gesperrt. Hintergrund waren Ermittlungen zu Neonazi-Gruppen und Chatgruppen, die über Telegram zu Gewalt in Schulen aufgerufen haben sollen.