Irak und Syrien: Tote sowie Hunderte mit Atemnot nach Sandstürmen

Keystone-SDA
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Irak,

Erneut ist die Hauptstadt von Irak, Bagdad, in Orange gehüllt. Ein weiterer schwerer Sandsturm ist durch die Strassen gezogen.

Autos in Bagdad fahren durch einen Sandsturm.
Autos in Bagdad fahren durch einen Sandsturm. - Ali Abdul Hassan/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Sandstürme haben erneut die Hauptstadt des Iraks in orangen Dunst gehüllt.
  • Wegen der dicken Luft kam es auch zu mehreren Todesopfern.

Schwere Sandstürme haben im Irak die Hauptstadt Bagdad erneut in orangefarbenen Dunst gehüllt. Auch im benachbarten Syrien haben sie laut Aktivisten zu mehreren Todesopfern geführt. Im Osten Syriens kamen sieben Menschen ums Leben, darunter zwei Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mitteilte.

Die starken Winde hätten in der Provinz Dair as-Saur Bäume entwurzelt und Stromausfälle verursacht. Im Irak führten die erneuten Sandstürme bei Hunderten Menschen zu Atembeschwerden. 2000 Patienten seien deshalb in Krankenhäusern behandelt worden, teilte das irakische Gesundheitsministerium mit.

Rettungswagen seien landesweit im Einsatz, um Menschen bei drohender Erstickung zu helfen, berichtete die Staatsagentur INA. Notfalls würden Patienten vor Ort im Sandsturm wiederbelebt, hiess es. Wie viele Menschen tatsächlich betroffen waren, wurde nicht bekannt

In sozialen Medien waren Fotos aus dem Irak zu sehen von Menschen, Autos und Häusern unter einer dichten, orangeroten Dunstglocke. INA zeigte Retter, die Menschen auf der Strasse mit Sauerstoff versorgen.

Schutzkleidung von Vorteil

Die Sicht in Bagdad war teils sehr stark eingeschränkt. Am Flughafen der Stadt Nadschaf im Süden wurden Flüge vorübergehend ausgesetzt. Die Regierung rief die Menschen dazu auf, soweit möglich zu Hause zu bleiben und draussen Schutzkleidung und -brillen zu tragen.

Sandstürme sind im Irak keine Seltenheit, vor allem im Sommer kommt es im Wüstengebiet zu starken Nordwestwinden. Die wehen über die Auen der Flüsse Tigris und Euphrat. Zugleich kämpft das Land vermehrt mit Trockenheit, vergangenes Jahr erlebte es eine der schlimmsten Dürren seit Jahrzehnten. Schuld ist neben dem Klimawandel auch eine verfehlte Wasserpolitik.

Die Staubpartikel verschlechtern die Luftqualität deutlich. Bei ähnlich schweren Sandstürmen registrierten Krankenhäuser im Irak in den vergangenen Wochen mehr als 5000 Patienten mit Atembeschwerden. Mindestens ein Mensch kam dabei ums Leben. Betroffen sind vor allem Asthmatiker und Ältere.

Die Stürme sollten sich ab Montagabend legen. Für die kommenden Monate rechnen Meteorologen aber mit weiteren Sandstürmen. Der Experte einer Firma für Risikoanalyse sprach am Montag bei Twitter von «rasch zunehmenden Umweltproblemen» im Irak. «Diese Sandstürme sind eine Warnung, die weit über dessen Grenzen hinaus gilt.»

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