Iraks Sicherheitskräfte sehen IS-Terrormiliz stark geschwächt
Im Irak steht die Wahl des Parlaments an. Der Einschätzung irakischer Sicherheitskräfte zufolge ist der IS nicht mehr dazu in der Lage, diese zu stören.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sicherheitskräfte im Irak sehen den IS als stark geschwächt.
- Am kommenden Sonntag wählt die Bevölkerung ein neues Parlament.
- Es wird ein Grossaufgebot an Sicherheitskräften im Einsatz sein.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist nicht mehr in der Lage, die Wahl im Irak am kommenden Sonntag zu stören. Dies nach Einschätzung irakischer Sicherheitskräfte.
Der IS stelle keine Gefahr mehr dar, sagte der Sprecher der gemeinsamen Militärführung, Tahsin al-Chafadschi, der Nachrichtenagentur DPA in Bagdad. Die Sicherheitskräfte könnten bei Terrorangriffen schnell reagieren. «Wir sind in der Lage, Bürger und Wahllokale zu schützen.»
Grosses Sicherheitsaufgebot bei Parlamentswahl
Die Iraker sind ausgerufen, am kommenden Sonntag ein neues Parlament zu wählen. Es ist die zweite Abstimmung, seitdem die Regierung vor fast vier Jahren den militärischen Sieg über den IS verkündet hat.
Die Extremisten hatten im Sommer 2014 grosse Regionen im Norden und Westen des Landes überrannt. Mit internationaler Hilfe eroberten die irakischen Sicherheitskräfte die Gebiete zurück. Auch die Bundeswehr unterstützt Iraks Armee mit einer Ausbildungsmission.
Für die Parlamentswahl wird ein Grossaufgebot an Sicherheitskräften im Einsatz sein. Die Militärführung will nach eigenen Angaben mehr als 250'000 Mann mobilisieren. Dies, um die Abstimmung und den Zugang zu den mehr als 8000 Wahllokalen zu sichern.
IS-Zellen trotz Niederlage weiter aktiv
Die irakischen Sicherheitskräfte hätten sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt, erklärte Al-Chafadschi. Der IS werde versuchen, den Wahlprozess aufzuhalten, sagte er. «Aber er wird es nicht können.»
Die Terrormiliz ist nach ihrer militärischen Niederlage im Irak und im benachbarten Syrien geschwächt. Zellen der Extremisten sind aber weiter aktiv und verüben regelmässig Angriffe.
Daesh, wie die arabische Abkürzung für den IS lautet, könne aber nur noch sehr eingeschränkt operieren, sagt Al-Chafadschi. Deswegen sei die Miliz kaum noch in der Lage, neue Kämpfer auszubilden. Die Austrocknung von deren Finanzquellen habe dazu einen wichtigen Teil beigetragen.
Im Januar hatten zwei Attentäter in der Hauptstadt Bagdad mehr als 30 Menschen mit in den Tod gerissen. Der IS reklamierte die Tat für sich. Es war einer der schwersten Anschläge im Irak seit Jahren.