Iran beginnt Marine-Manöver im Persischen Golf
Die Iranische Revolutionsgarden starten ein Seemanöver, um Stärke zu demonstrieren.
Die Marineeinheit der Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hat ein Seemanöver im Persischen Golf im Süden des Landes begonnen. «Die Feinde Irans sollen wissen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und ihre Pläne mit geballter Faust durchkreuzen werden», sagte Marinekommandeur Aliresa Tangsiri.
Das Manöver werde zeigen, dass der Iran auf alle Szenarien vorbereitet sei, so der Admiral laut Nachrichtenagentur Isna. Nach der Einschätzung von hiesigen Beobachtern wolle der Iran mit dem Manöver beweisen, dass die selbst ernannte Achse des Widerstands gegen den Erzfeind Israel nach den jüngsten Entwicklungen im Libanon und in Syrien nicht geschwächt sei.
Hoffnung auf neuen Atomdeal
Insbesondere nach dem Machtwechsel in Syrien und der Ermordung der Anführer der vom Iran unterstützten Hisbollah-Milizen im Libanon gilt die iranische Nahoststrategie als gescheitert. Hinzu kommt die desolate wirtschaftliche Lage des Landes, die auch im Zusammenhang mit den Investitionen – laut Oppositionskreisen über 30 Milliarden US-Dollar – in die Widerstandsfront steht.
Das laut Staatsfernsehen zweitägige Manöver findet nur wenige Tage nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump in Washington statt. Mit Trump im Weissen Haus befürchtet der Iran Beobachtern zufolge eine härtere Gangart Washingtons und weitere Sanktionen. Deshalb ist Teheran laut Präsident Massud Peseschkian auch bereit, mit der neuen US-Regierung über ein neues Atomabkommen zu verhandeln.
Trump war 2018 in seiner ersten Amtszeit aus dem Wiener Atomdeal von 2015 ausgestiegen und hatte neue, scharfe Sanktionen gegen Teheran verhängen lassen. Seitdem steckt das eigentlich ölreiche Land in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.