Nach dem Drohnenangriff auf einen Rüstungsbetrieb in einer iranischen Stadt macht Teheran kurdische Gruppen verantwortlich.
Isfahan
Proteste in Isfahan - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein iranischer Rüstungsbetrieb im Iran wurde Ziel eines Drohnenangriffs.
  • Die Regierung macht für diesen kurdische Truppen verantwortlich.
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Teheran hat nach einem Drohnenangriff auf einen Rüstungsbetrieb in der zentraliranischen Stadt Isfahan kurdische Gruppen für die Attacke verantwortlich gemacht.

Der Angriff sei «unter Beteiligung und Anleitung kurdischer Oppositionsgruppen» erfolgt, berichtete am Mittwoch das Portal Nour-News, das als Sprachrohr des iranischen Sicherheitsrats gilt.

Die Angreifer hätten Hilfe vom israelischen Geheimdienst Mossad erhalten. Die vom Iran erhobenen Vorwürfe liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Iran Stellungen in den Kurdenregionen des benachbarten Nordirak mit Raketen und Drohnen angegriffen. Teheran wirft den Oppositionsgruppen vor, die jüngsten systemkritischen Proteste im Land zu untersttzen. Der Konflikt mit den kurdischen Separatisten schwelt hingegen bereits seit Jahren.

Proteste dauern seit September an

Die iranische Region Kurdistan gilt seit Ausbruch der Proteste im September 2022 als Protesthochburg. Auslöser der Protestwelle war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Sie war von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstosses gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden.

In den vergangenen Wochen nahmen die Strassenproteste allerdings wieder ab. Ihren Unmut drücken viele Frauen inzwischen durch zivilen Ungehorsam aus – etwa indem sie den Kopftuchzwang ignorieren.

Das «Wall Street Journal» berichtete nach dem Drohnenangriff in der Nacht zum Sonntag, dass Israel hinter der Attacke stecke. Israels Armee äusserte sich dazu nicht. Seit der Islamischen Revolution 1979 bezeichnet Teheran Israel als Erzfeind. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnet den Iran ebenfalls als «wichtigsten Feind» und sieht in der politischen Führung ein «Terrorregime».

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