Wie bereits angekündigt, will sich der Iran ab heute Sonntag wegen den US-Sanktionen nicht mehr an das Uran-Limit des Wiener Abkommens halten.
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Auf diesem Foto, das auf der offiziellen Website des Büros der iranischen Präsidentschaft veröffentlicht wurde, nimmt Hassan Rohani, Präsident des Iran, an einem Treffen mit den Beamten des Gesundheitsministeriums teil. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • «Ab heute» will sich der Iran nicht mehr an das Limit zur Urananreicherung halten.
  • Dieser Schritt wurde von Präsident Rohani wegen der US-Sanktionen bereits angekündigt.
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Der Iran hat erklärt, dass er sich ab sofort nicht mehr an das erlaubte Limit zur Urananreicherung halten will. Diese Begrenzung auf maximal 3,67 Prozent ist eine zentrale Auflage des 2015 in Wien geschlossenen Abkommens, mit dem der Iran am Bau einer Atombombe gehindert werden soll.

«Ab heute halten wir uns nicht mehr an die 3,67 Prozent. Und unsere Urananreicherung wird je nach Bedarf schrittweise auf 5 bis 20 Prozent erhöht», sagte Regierungssprecher Ali Rabei heute Sonntag. Derzeit gebe es jedoch noch keine Anweisungen für eine Anreicherung auf 20 Prozent, die für den medizinischen Reaktor in Teheran erforderlich sei, sagte Kamalwandi.

Diplomatie mit USA blieb «ohne Ergebnisse»

Vizeminister Araghchi bezeichnete den iranischen Schritt als legitim und im legalen Rahmen des Wiener Abkommens. «Wir haben nach dem Ausstieg der USA im vergangenen Jahr der Diplomatie ein Jahr Zeit gegeben. Aber ohne Ergebnisse», so Araghchi.

Den Schritt hatte Teheran bereits angekündigt, sollte keine Einigung über die US-Sanktionen erzielt werden. US-Präsident Donald Trump stieg 2018 aus dem Abkommen aus und droht seither jedem Land, das iranisches Öl kauft, wirtschaftliche Nachteile an.

Donald Trump
Donald Trump hält eine Pressekonferenz am 19.01.19. - Keystone

Wie «Focus» berichtet, ist Präsident Hassan Rohani aber dennoch an einer Rettung des Vertrags interessiert. Er sei bereit, Gespräche mit Washington aufzunehmen, so Rohani bei einem Telefonat am Samstag mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. Zuvor müssten allerdings alle Sanktionen gegen die islamische Republik aufgehoben werden.

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