Iran will stärkere Bemühungen der EU um Rettung des Atomdeals
Die USA hatten im Mai einseitig das internationale Atomabkommen gekündigt. Die EU müsse sich nun stärker bemühen den Deal zu retten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA bezeichneten das Atomabkommen mit dem Iran als «mangelhaften Deal».
- EU, Russland und China halten an dem Abkommen mit Teheran fest.
Der Chef der iranischen Atomenergieorganisation hat die EU dazu aufgefordert, sich stärker für die Rettung des Atomdeals einzusetzen. «Wir glauben, dass der bisherige Ansatz der kleinen Schritte nicht der richtige Mechanismus als Antwort auf die Situation ist, die durch die rücksichtslose Politik der USA entstanden ist», sagte Ali-Akbar Salehi heute Montag bei der Generalkonferenz der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien.
Die USA hatten im Mai einseitig das internationale Atomabkommen gekündigt, in dem der Iran den Ausbau seiner kerntechnischen Fähigkeiten überprüfbar beschränkt. Obwohl der Iran sich an das Abkommen hält, haben die USA im August wieder Wirtschaftssanktionen in Kraft gesetzt und bedrohen weltweit alle, die die Sanktionen nicht befolgen. Anfang November soll eine weitere Runde folgen, mit der die USA den Ölexport des Landes unterbinden wollen.
«Mangelhaften Deal»
US-Energieminister Rick Perry bezeichnete das Abkommen heute Montag als «mangelhaften Deal», der es nicht geschafft habe, das ständige Fehlverhalten Irans klar anzusprechen. Die EU, Russland und China halten an dem Abkommen mit Teheran fest.
Bereits am Wochenende hatte der iranische Aussenminister Mohamed Dschawad Sarif die Europäer dazu aufgefordert, die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran auszugleichen. Sarif hatte dabei auch damit gedroht, die Uran-Anreicherung wieder zu erhöhen. Salehi wiederholte diese Drohung heute Montag nicht.