Die thailändische Polizei hat einen im Dschungel lebenden Sektenführer festgenommen. Dann der Schock: Im Camp des 75-Jährigen wurden elf Leichen gefunden.
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Die Polizei fand bei einer thailändischen Sekte im Dschungel elf Leichen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Thailand hat die Polizei den Anführer einer Sekte verhaftet.
  • Der 75-Jährige bezeichnet sich als den «Vater aller Religionen».
  • In dem Camp im Dschungel wurden elf Leichen gefunden – darunter auch ein Baby.
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Bizarre Szenen im thailändischen Dschungel: Am Montag durchsuchte die örtliche Polizei die Hütte eines Sektenführers – und stiess dabei auf Erschreckendes.

Denn neben dem 75-Jährigen fanden die Beamten mehrere Leichen im Haus verteilt. Auf dem Gelände wurden insgesamt elf Leichen gefunden, wie thailändische Medien berichten. Darunter seien auch ein Säugling und seine Mutter gewesen.

Der Anführer des Kults gibt als dafür einen kuriosen Grund an: Er habe die Leichen aufbewahrt, um darauf zu warten, dass ihre Geister in den Himmel zurückkehren. Er selbst sei der «Vater aller Religionen».

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Bei der Durchsuchung eines thailändischen Sektenführers fand die Polizei elf Leichen. - Twitter/@MailOnline

Mit ihm leben zahlreiche Anhänger im Dschungel. Diese konsumieren Urin und Schleim ihres Anführers. Denn: Die Körperflüssigkeiten sollen als Heilmittel für Krankheiten gelten. Zudem beten sie Leichen an.

Gegenüber den Behörden beteuert der Sektenführer, alle seine Anhänger seien freiwillig vor Ort: «Ich habe niemanden gezwungen, hier zu bleiben oder etwas zu tun, was er nicht wollte.»

Anhänger wollen Verhaftung von Sektenanführer verhindern

Bei der Verhaftung des Sektenführers kam es zu Chaos: Seine Anhänger versuchten, die Polizei daran zu hindern, ihren Anführer mitzunehmen.

Ihm wurde zunächst vorgeworfen, illegal in das Waldgebiet eingedrungen zu sein. Zudem soll er gegen die Corona-Regeln verstossen haben, indem er Versammlungen veranstaltete. Nach den Leichenfunden wird es jetzt weitere Untersuchungen geben. So prüfen die Behörden nun den Vorwurf der illegalen Entsorgung von Leichen.

Ein Anhänger behauptet, es gehe alles mit rechten Dingen zu: «Wir haben Papiere, aus denen hervorgeht, dass die Angehörigen mit einer Sterbeurkunde ihr Einverständnis gegeben haben. Einige von ihnen haben an diesem Ort Meditation praktiziert.»

Sekte soll seit über vier Jahren existieren

Bei den Beerdigungen würde man dem Vorgehen des medizinischen Teams folgen: Den Leichen werde Formaldehyd gegen Verwesung injiziert, dann würden sie in einen versiegelten Beutel gepackt.

Waren Sie schon mal in Thailand?

Eine Angehörige berichtet ebenfalls, ihre Mutter habe ihr Anweisungen für nach ihrem Tod gegeben: Ihre Leiche solle auch im Camp der Sekte bleiben.

Die Behörden schätzen, dass diese über vier Jahre lang unbemerkt von der Öffentlichkeit existierte. Dies änderte sich erst, als die Tochter eines Anhängers sich an einen in den sozialen Medien bekannten Promi wandte. Dieser deckte bereits in der Vergangenheit skrupellose religiöse Figuren auf.

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