IS reklamiert Attentat auf Schiiten mit mehreren Toten für sich
Der Islamische Staat reklamiert einen Angriff in Afghanistan für sich. Dabei wurden mehr als ein Dutzend schiitische Muslime getötet.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat ein Attentat auf schiitische Muslime in Afghanistan für sich reklamiert. «Fünfzehn Schiiten» seien bei einem Schusswaffenangriff der «Soldaten des Kalifats» im Zentrum des Landes getötet worden, hiess es am Donnerstag im IS-Propagandaorgan Amaq.
Zuvor hatte das afghanische Innenministerium einen Angriff in der Provinz Daikondi gemeldet. Aus Kreisen der Provinzverwaltung verlautete, dass 14 Menschen getötet und mindestens vier weitere verletzt worden seien.
IS und Taliban sind verfeindet
Demnach hatte sich zuvor am Anschlagsort eine Menschengruppe versammelt, um Pilger zu empfangen, die vom wichtigen schiitischen Wallfahrtsort Kerbala im Irak zurückkehrte. In einem Bericht des Nachrichtenportals «Tolo News» war ebenfalls von 14 Toten die Rede.
Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 ist in Afghanistan die Zahl der Anschläge zurückgegangen. Bei einer Reihe von Attentaten, zu denen sich der regionale IS-Ableger Provinz Chorasan bekannte, wurden dennoch dutzende Menschen getötet.
Die Organisation – die mit den Taliban verfeindet ist und gleichzeitig schiitische Muslime als «Ungläubige» ins Visier nimmt – bekannte sich auch kürzlich zu einem Selbstmordanschlag mit sechs Toten in der afghanischen Hauptstadt Kabul.