Israel baut Untergrundmauer
Israel baut als Massnahmen gegen die sogenannten «Terrortunneln» eine Untergrundmauer an der Grenze zum Gazastreifen. Kostenpunkt: rund 650 Millionen Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel baut zum Schutz vor militanten Palästinensern eine kilometerlange Untergrundmauer.
- Die Armee hat bereits vor mehreren Monaten mit dem Bau der Mauer begonnen.
- Die Kosten betragen rund 650 Millionen Franken.
Israel baut zum Schutz vor militanten Palästinensern eine kilometerlange Untergrundmauer an der Grenze zum Gazastreifen. Diese soll das Graben von Angriffstunneln nach Israel unterbinden. Die rund 570 Millionen Euro teure Anlage soll spätestens in zwei Jahren fertig sein, teilte ein hochrangiger Angehöriger der israelischen Armee am Donnerstag mit. Die Untergrundbarriere soll 65 Kilometer lang sein. Wie tief sie in den Boden reichen wird, sagte der Armeevertreter nicht. Seit Ende Oktober hat Israel drei Angriffstunnel vom Gazastreifen nach Israel zerstört. Zwei stammten von der noch in dem Palästinensergebiet herrschenden radikalislamischen Hamas, einer von der kleineren Gruppierung Islamischer Dschihad. «Es ist das grösste Bestreben der Hamas gewesen, diese Terrortunnel zu bauen, um zu versuchen, die Stärke der IDF (israelische Armee) am Boden, in der Luft und auf See zu überwinden», sagte Armeesprecher Jonathan Conricus.
Mit dem Bau begonnen
Die Armee hat bereits vor mehreren Monaten mit dem Bau der Mauer begonnen und bisher nach eigener Aussage vier Kilometer fertig gestellt. Die Mauer besteht aus Beton, verstärkt mit Metallgittern. Mithilfe spezieller Sensoren können die Behörden verfolgen, ob sich jemand dem Bau nähert. Die Mauer reicht von der ägyptischen Grenze bis zum Mittelmeer. Auf ihr wird ein Zaun stehen. Die Hamas hatte in der Vergangenheit immer wieder Tunnel benutzt, um Waffen und Waren zu schmuggeln oder um aus dem abgeriegelten Küstenstreifen auf israelisches Gebiet vorzudringen. Während des Gaza-Krieges 2014 hatte Israel zahlreiche solcher Tunnel gesprengt. Israel hat vor mehr als zehn Jahren über den Küstenstreifen eine Blockade verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird.