Vier Menschen können aus der Geiselhaft befreit werden. Israel gelingt eine erfolgreiche Aktion.
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Israel kann vier Geiseln befreien. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel kann vier Geiseln aus dem Gazastreifen befreien.
  • Es handelt sich um eine Frau (25) und drei Männer (21, 27 und 40).
  • Der Einsatz gelang im Flüchtlingsviertel Nuseirat.
  • Alle vier seien in einem guten Zustand ins Spital gebracht worden.
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Israelische Soldaten haben am Samstag der Armee zufolge vier Geiseln aus dem Gazastreifen gerettet.

Die aus Israel Entführten seien bei zwei Einsätzen im Flüchtlingsviertel Nuseirat befreit worden. Es handelt sich den Angaben nach um eine 25 Jahre alte Frau und drei Männer im Alter von 21, 27 und 40 Jahren.

Sie seien in gutem Zustand und in ein Spital in Israel gebracht worden, hiess es weiter. «Sie leben. Es geht ihnen gut», sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstag vor Journalisten. Sie würden nun mit ihren Familien wieder vereint.

Die vier seien nach 246 Tagen aus zwei verschiedenen Gebäuden in einer «komplexen, hochriskanten Mission» aus dem Gazastreifen gerettet worden, sagte Hagari weiter. Die Einsatzkräfte, die sich den Angaben nach wochenlang auf den Einsatz vorbereiteten, hätten dabei unter Beschuss gestanden. Hagari zufolge befinden sich noch 120 Geiseln im Gazastreifen. «Wir werden alles tun, um unsere Geiseln wieder nach Hause zu bringen.»

Es wird befürchtet, dass ein Grossteil der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nicht mehr am Leben ist.

Junge Frau mit Familie vereint

Das Schicksal der nun befreiten Frau, die von Terroristen auf einem Motorrad entführt wurde und dabei verzweifelt weinend um Hilfe rief, bewegt Israel schon seit Langem. Ihre Mutter leidet an Krebs im Endstadium. Die Frau hatte immer wieder darum gebeten, ihre Tochter vor ihrem Tod noch einmal sehen zu dürfen. Dieser Wunsch dürfte jetzt erfüllt werden. Medien zufolge fiel der Tag der Befreiung zudem auf den Geburtstag des Vaters.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu rief die 25-Jährige nach Angaben seines Büros am Samstag an. Sie freue sich, nach so langer Zeit wieder auf Hebräisch zu sprechen, sagte die Israelin Medien zufolge in dem Gespräch. Der ebenfalls entführte Freund der Studentin befindet sich nach Angaben des Forums der Geiselfamilien noch immer in Gewalt der Hamas.

Tote bei Befreiungsaktion in Nuseirat

Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, in der Gegend Infrastruktur von Terroristen anzugreifen. Im Zuge der israelischen Befreiungsaktion sind nach Angaben des palästinensischen Direktors des Al-Aksa-Spitals mindestens 94 Menschen getötet und weitere 200 verletzt worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe die Berichte.

Das von der Hamas kontrollierte Medienbüro sprach von «einem beispiellosen, brutalen Angriff auf das Flüchtlingslager Nuseirat». Das Al-Aksa-Spital befinde sich in einer katastrophalen Lage. Berichten zufolge gab es heftige Luftangriffe und Artilleriebeschuss in der Gegend. Auf Aufnahmen, die Szenen aus dem behandelnden Krankenhaus zeigen sollen, sind blutüberströmte Opfer, Tote und verletzte Kinder zu sehen. Berichten zufolge soll in der Al-Aksa-Klinik in Deir al-Balah völliges Chaos ausgebrochen sein.

Mehr als 250 Geiseln am 7. Oktober verschleppt

Bei der Attacke am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Das beispiellose Massaker war Auslöser des Gaza-Kriegs. Es wird befürchtet, dass ein Grossteil der rund 120 Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden, nicht mehr am Leben ist.

Das Schicksal der befreiten Frau, die von Terroristen auf einem Motorrad entführt wurde und dabei verzweifelt weinend um Hilfe rief, bewegt Israel. Ihre Mutter leidet an Krebs im Endstadium. Die Frau hatte immer wieder darum gebeten, ihre Tochter vor ihrem Tod noch einmal sehen zu dürfen.

«Wir sind überglücklich, euch zu Hause zu haben», sagte Israels Verteidigungsminister Joav Galant nach Angaben seines Büros. Er sprach von einer «heldenhaften Operation».

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