Israel greift seit Flugzeugabschuss wieder in Syrien an
Israel schickt seit dem versehentlichen Abschuss wieder Kampfflugzeuge nach Syrien.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel hat mit Kampfflugzeugen Ziele in Syrien angegriffen.
- Angaben zufolge waren die Angriffe erfolglos.
Israel hat am Donnerstagabend nach Angaben von Aktivisten mehrere Ziele in Syrien bombardiert. Israelische Kampfflugzeuge hätten Positionen in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus sowie an der Grenze der Provinz Kuneitra im Süden des Landes angegriffen, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Staatsmedien in dem Bürgerkriegsland meldeten, die Luftabwehr habe alle «feindlichen Ziele zerstört». Israels Armee erklärte dagegen, es habe keine Verluste gegeben.
Auf Waffendepots gezielt
Die Angriffe hätten eine Stunde gedauert und «mehrere Explosionen» ausgelöst, erklärte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die Gegenwehr der syrischen Luftabwehr sei «intensiv» gewesen. Über mögliche Schäden oder Todesopfer lagen zunächst keine Informationen vor.
Bei Damaskus sei unter anderem die Ortschaft Kessua bombardiert worden, erklärte Rahman. Dort befänden sich «Waffendepots» der libanesischen Hisbollah-Miliz und «iranischer Einheiten». Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort; ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Ziel nicht erreicht
Der Iran und die islamistische Hisbollah sind Erzfeinde Israels und stehen im syrischen Bürgerkrieg an der Seite von Machthaber Baschar al-Assad. Israel will verhindern, dass sich Kämpfer Teherans und der Hisbollah in Syrien dauerhaft festsetzen.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, die Luftabwehr sei bei Kessua «aktiv geworden» und habe die «feindlichen Ziele» ausgeschaltet. Damit bezeichnen syrischen Staatsmedien in der Regel israelische Kampfflugzeuge. Die Angreifer hätten ihr Ziel nicht erreicht, erklärte Sana.
Erster Angriff seit Abschuss
Am Donnerstagabend sei die syrische Luftabwehr zum ersten Mal seit dem versehentlichen Abschuss eines russischen Militärflugzeugs am 17. September eingesetzt worden, erklärte Abdel Rahman. Damals traf eine S-200-Rakete der Luftabwehr eine russische Iljuschin-Maschine, als sich diese im Landeanflug auf die ostsyrische Provinz Latakia befand.
Alle 15 russischen Soldaten an Bord des Flugzeugs wurden getötet. Die Rakete hatte sich eigentlich gegen israelische Kampfflugzeuge gerichtet, die einen Angriff über Syrien flogen.
Moskau ist ein enger Verbündeter von Assad im Bürgerkrieg. Mit russischer Unterstützung eroberte die syrische Armee mittlerweile fast das gesamte Land von den Rebellen zurück.