Israel in Aufruhr: Massenproteste für Geiselfreilassung

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Israel,

Tausende Israelis fordern von ihrer Regierung ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln im Gazastreifen.

ARCHIV - Israelische Frauen halten Plakate während einer Demonstration, die die Freilassung israelischer Geiseln in Gaza fordert. Foto: Ilia Yefimovich/dpa
Israelische Frauen halten Plakate während einer Demonstration, die die Freilassung israelischer Geiseln in Gaza fordert. (Archivbild) - sda - Keystone/dpa/Ilia Yefimovich

Bei landesweiten Protesten in Israel fordern Tausende Menschen von ihrer Regierung ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln im umkämpften Gazastreifen. Auf den Tag genau neun Monate nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel kamen Demonstranten zu einem «Tag der Störung» zusammen und begannen laut israelischen Medienberichten mit der Blockade von Strassen und Kreuzungen im ganzen Land. Höhepunkt soll ein Massenprotest vor dem Militärhauptquartier in Tel Aviv werden.

Die Hamas und andere Terrorgruppen hatten am 7. Oktober vergangenen Jahres den Süden Israels überfallen, 1200 Menschen ermordet und 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt. Die Proteste wurden durch Berichte geschürt, wonach es nach langem Stillstand Fortschritte bei den von Katar, Ägypten und den USA vermittelten Verhandlungen gibt.

Bereits am Vorabend hatten Zehntausende Menschen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aufgefordert, den indirekten Verhandlungen über die Freilassung der verbliebenen Geiseln und eine Waffenruhe endlich zum Erfolg zu verhelfen.

Demonstranten fordern Neuwahlen

Jehuda Cohen, dessen Sohn sich weiterhin in der Gewalt der Entführer befindet, beschuldigte die Regierung, ein Abkommen vereiteln zu wollen. «Wir wissen, dass sich nach vielen Bemühungen nun eine Einigung abzeichnet, und wir können bereits hören, wie die Minister Drohungen ausstossen und sich wünschen, dass die Einigung scheitert», sagte er laut der israelischen Zeitung «Haaretz». Netanjahu regiert mit ultra-religiösen und rechtsextremen Koalitionspartnern, die Zugeständnisse an die Hamas ablehnen.

Netanjahu, gegen den seit Langem ein Korruptionsprozess läuft, ist für sein politisches Überleben auf diese Koalitionspartner angewiesen. Bei den erneuten Demonstrationen forderten die Menschen im ganzen Land wie schon zuvor die Ausrufung von Neuwahlen.

Kommentare

User #3054 (nicht angemeldet)

Richard Medhurst zeigt die Wahrheit auf. Aber bestimmt nicht Nau

User #6053 (nicht angemeldet)

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