Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Gazastreifen in nördliche und südliche Hälfte geteilt

Redaktion
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Palestina,

Im Israel-Krieg greift Israel am Boden verstärkt an, Gaza-Stadt soll umstellt sein. Derweil konnten Hunderte Ausländer den Gazastreifen verlassen.

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Rauch steigt über dem Gazastreifen in den Himmel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Israel-Krieg verstärkt Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen.
  • Gaza-Stadt ist umstellt, seit Kriegsausbruch sind über 8000 Palästinenser gestorben.
  • Auch an der Grenze zum Libanon kommt es immer wieder zu tödlichen Gefechten.
  • Gaza wurde von der Armee in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben mehr als 1000 Todesopfer zu beklagen. Israel hat über 300'000 Reservisten mobilisiert, die Vorbereitungen für eine grosse Bodenoffensive sind abgeschlossen.

Israel hat seine Angriffe auch am Boden ausgeweitet und damit die «zweite Phase» des Israel-Kriegs eingeläutet. Gaza-Stadt soll umstellt sein. Zuletzt wurden die Tötungen mehrerer hochrangiger Hamas-Mitglieder vermeldet, gleichzeitig sterben aber immer wieder Zivilisten. Das Vorgehen von Israel führt auch zu Kritik.

Machen Sie sich wegen des Israel-Kriegs Sorgen?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Samstag können Sie im Ticker hier nachlesen.

21.30: Israels Militär ist nach Angaben von Generalstabschef Herzi Halevi auf einen möglichen grösseren Angriff im Libanon vorbereitet. «Wir sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen», sagte Halevi bei einem Truppenbesuch am Sonntag an der Grenze zum Libanon.

«Wir wissen, dass es dazu kommen kann.» Er habe jedoch grosses Vertrauen, dass die Verteidigung im Norden stark sei. «Wir haben das klare Ziel, eine deutlich bessere Sicherheitslage an den Grenzen wiederherzustellen, nicht nur im Gazastreifen.»

Gaza in nördliche und südliche Hälfte geteilt

20.30: Die israelischen Streitkräfte hätten «Gaza-Stadt von der Südküste aus eingekreist», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag. «Jetzt gibt es einen südlichen Gazastreifen und einen nördlichen Gazastreifen.» Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass sie weiter dabei sei, im Gazastreifen «Terroristen im Nahkampf zu eliminieren» und Stellungen der radikalislamischen Hamas aus der Luft anzugreifen.

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Nach israelischen Luftangriffen auf Gaza-Stadt steigen Feuer und Rauch aus Gebäuden auf, Sonntag, 5. November 2023. - keystone

Insgesamt seien seit Beginn des Einsatzes von Bodentruppen in dem Palästinensergebiet vor rund zehn Tagen mehr als 2500 «Terrorziele» bombardiert worden. Zuletzt hatte Israel seine Bodenoffensive verstärkt. Im Norden des Gazastreifens kesselte die Armee nach eigenen Angaben die Stadt Gaza ein. Panzer und gepanzerte Bulldozer rückten dort Bildern der israelischen Armee zufolge vor, um den Belagerungsring um die Stadt Gaza enger zu ziehen.

Erklärtes Ziel der israelischen Armee ist es, die Hamas und ihre Stellungen, die teils unterirdisch in einem Tunnelsystem verborgen sind, komplett zu zerstören. Insgesamt hat die israelische Armee nach eigenen Angaben seit Beginn ihres Krieges gegen die Hamas 12.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen.

Kommunikationsdienste in Gaza ausgefallen

18.55: Im Gazastreifen sind nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen.

«Wir bedauern, mitteilen zu müssen, dass alle Internet- und Kommunikationsdienste mit dem Gazastreifen unterbrochen wurden», teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Sonntagabend mit. Grund seien Hauptleitungen, die von israelischer Seite abgeschaltet worden sein sollen. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

18.45: Im Gaza-Krieg ist die Zahl der bisher getöteten Mitarbeiter der Vereinten Nationen auf 79 angestiegen. Fünf Mitarbeiter seien innerhalb der vergangenen 48 Stunden getötet worden, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Sonntag mit. Mindestens 24 weitere seien verletzt worden.

16.40: Israels Militär hat neue Informationen vorgelegt. Diese sollen zeigen, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas zivile Infrastruktur für militärische Zwecke nutzt. Darunter sind Videos, Audioaufnahmen sowie Satellitenbilder. Laut Militärsprecher Daniel Hagari beweisen diese, wie die Terrororganisation Hamas ihre Stellungen in der Nähe von Gesundheitseinrichtungen versteckt.

14.42: Ein israelisches Fahrzeug ist am Sonntag nach Militärangaben an der Grenze zum Libanon von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden. Diese sei vom Libanon aus abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Das Militär erwidere das Feuer und greife den Ort der Attacke an.

Israel-Krieg: Zahl der Toten in Gaza auf 9770 gestiegen

13.59: Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 9770 gestiegen. Rund 25'000 Menschen seien verletzt worden.

Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

10.05: Die israelische Regierungsspitze hat sich klar von Äusserungen eines rechtsextremen Ministers zum Vorgehen im Gazastreifen distanziert. Kulturerbeminister Amichai Elijahu hatte am Sonntag auf eine Interviewfrage, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte, geantwortet: «Das ist eine der Optionen.»

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte daraufhin, Elijahus Äusserungen hätten «keine Basis in der Realität». Israel und die Armee gingen «in Einklang mit den höchsten Standards internationalen Rechts vor, um Schaden an Zivilisten zu vermeiden». Man werde dies weiterhin tun, «bis zu unserem Sieg» gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas.

Flüchtlingsviertel im Gazastreifen bombardiert

09.11: Das israelische Militär hat Medienberichten zufolge ein Haus im Flüchtlingsviertel Al-Magasi im Zentrum des Gazastreifens bombardiert. Dabei seien mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Dies hiess es am Sonntag in übereinstimmenden Medienberichten unter Berufung auf die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde.

Die israelische Armee teilte am Sonntag mit, sie prüfe die Berichte. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf Ärzte vor Ort sogar von 45 Todesopfern. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Gaza
Im Israel-Krieg zerstörte Gebäude im Gazastreifen. - keystone

In dem Al-Magasi-Flüchtlingsviertel leben nach Angaben des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge UNRWA mehr als 33'000 Menschen. Die Strassen seien eng und die Bevölkerungsdichte hoch.

04.11: Im Gazastreifen dauern die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas unvermindert an. Palästinensische Terroristen hätten am frühen Sonntagmorgen israelische Soldaten im Süden des Gazastreifens in Grenznähe mit Panzerabwehrraketen angegriffen. Das berichtete die Zeitung «Jerusalem Post» – das israelische Militär habe zurückgeschossen.

Israel-Krieg: Israel will Hamas-Chef «eliminieren»

03.31: Die israelischen Bodentruppen haben beim Vorrücken im Gazastreifen auch den Chef der islamistischen Hamas im Visier. Israels Truppen «nehmen ein Hamas-Bataillon nach dem anderen auseinander» und würden Hamas-Chef Jihia al-Sinwar «eliminieren». Mit diesen Worten zitierte die Zeitung «The Times of Israel» Israels Verteidigungsminister Joav Gallant am späten Samstag.

«Wir werden Yahya Sinwar finden und ihn eliminieren. Wenn die Bewohner des Gazastreifens vor uns dort ankommen, wird das den Krieg verkürzen.» Das sagte Gallant dem Bericht zufolge.

Israels Truppen griffen Terrorziele in der Stadt Gaza sowohl vom Süden als auch vom Norden her an. Sie seien in städtische Gebiete vorgedrungen, hiess es.

Israel-Krieg: Neues Zeitfenster für Flucht aus Gaza-Nord

01.31: Die israelische Armee hat den Zivilisten im Gazastreifen für Sonntag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden genannt. Die israelischen Streitkräfte würden zwischen 10 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (9 und 13 Uhr MEZ) Verkehr auf einer Strasse in Richtung Süden zulassen, hiess es.

Die Armee veröffentlichte auch eine Karte mit der ausgewiesenen Strasse. Die Menschen seien aufgerufen, zu ihrer eigenen Sicherheit, die nächste Gelegenheit zu nutzen, nach Süden zu gehen.

Gaza
Israelische Soldaten im Gazastreifen. - keystone

Die Armee hat die Zivilisten im Norden Gazas seit Kriegsbeginn immer wieder aufgerufen, in den Süden zu flüchten. Dies haben nach Militärangaben schon mindestens rund 700'000 Menschen getan.

Israel-Krieg: Internationale Journalisten im umkämpften Gazastreifen

00.14: Gut eine Woche nach Beginn des israelischen Bodeneinsatzes hat die Armee Journalisten mit in das Palästinensergebiet genommen. Darunter waren mehrere israelische sowie internationale Medien wie die US-Sender Fox und ABC. Überwiegend örtliche Journalisten hatten schon seit Wochen aus dem Gazastreifen berichtet.

Nir Dvori vom israelischen Fernsehsender Channel 12 war am Samstag in einem Beitrag in schwerer Schutzausrüstung zu sehen. «Hier auf den Strassen zu gehen, man kann die Zerstörung durch die Bombardierungen sehen. Was hier die (Planierraupen) D9 gemacht haben, ist einfach unbeschreiblich», sagt Dvori. «Oh Gott, Gaza.»

Dvori berichtet, die Armee habe alles zerstört, was nach Luftangriffen in dem im Beitrag zu sehenden Gebiet übergeblieben sei. Nun wolle man den Bereich «säubern».

Während der Journalist spricht, sind Schüsse zu hören. Die Soldaten hätten eine Drohne identifiziert und auf sie geschossen, sagte Dvori. Auf dem sandigen Gebiet stehen zahlreiche israelische Panzer.

Kommentare

Contamination

Israel reagiert nur auf die Gewalt der Palästinenser. Klar, das die Gegengewalt da dem Feind auch mal etwas mehr Schaden zufügt. Die Hamas sind hier aber die treibende Kraft der Eskalation und wer das im Westen anders sieht, verfolgt da wohl eher eine politische Agenda gegen die derzeitige Regierung Israels.

User #4549 (nicht angemeldet)

@1280 wir haben im Unterschied zu anderen Ländern ein sehr stabiles Rechtssystem und somit hat auch der einfache Mann oder Frau seine oder ihre Rechte.

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