Israel ruft Einwohner im Norden von Chan Junis zu Flucht auf
In Chan Junis im Gazastreifen werden die Grenzen der humanitären Zone angepasst. Diese wurde laut Israel für terroristische Aktivitäten missbraucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Einwohner eines Viertels von Chan Junis müssen das Gebiet verlassen.
- Israel reagiert damit auf terroristische Aktivitäten in der humanitären Zone.
Die israelische Armee hat vor einem neuen Militäreinsatz in Chan Junis Einwohner eines nördlichen Stadtviertels dazu aufgerufen, das Gebiet unverzüglich zu verlassen. Sie sollten sich in eine humanitäre Zone begeben, deren Grenzen neu gezogen worden seien, teilte die Armee den Menschen per SMS, Telefonat sowie Medienberichten in arabischer Sprache und mit Hilfe von Flugblättern mit. Chan Junis liegt im südlichen Gazastreifen.
Israel wirft militanten Palästinensern vor, sie hätten die humanitäre Zone für «terroristische Aktivitäten und Raketenangriffe auf den Staat Israel» missbraucht. Daher würden die Grenzen der humanitären Zone angepasst. Dies geschehe auf der Basis präziser Geheimdienstinformationen, denen zufolge die islamistische Terrororganisation Hamas ihre Infrastruktur in dem Gebiet eingebettet habe.
Ziel der Warnungen sei es, Schaden an Zivilisten zu vermeiden, hiess es in der Mitteilung der Armee.
Bei einem verheerenden israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude in der Stadt Gaza waren am Samstag nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzes sprach von mindestens 93 Toten in dem als Flüchtlingsunterkunft genutzten Gebäude. Der Vorfall rief international Entsetzen und Kritik hervor.
Das israelische Militär bestätigte den Angriff, der einer Kommandozentrale der Hamas galt, die sich in dem angegriffenen Objekt befunden habe. Dabei seien mindestens 19 Kommandeure und Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad getötet worden. Mit «hoher Wahrscheinlichkeit» gehe die Armee auch davon aus, dass sich ein ranghoher Dschihad-Kommandeur in dem Schulgebäude aufgehalten habe.