Israel hat am Montag den Regionalchef der Human-Rights-Watch ausgewiesen. Trotzdem will Omar Shakir seine Arbeit in der Region fortsetzen.
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Regionalchef von Human-Rights-Watch, Omar Shakir, wird aus Israel ausgewiesen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat am Montag Human-Rights-Watch Regionalchef Omar Shakir ausgewiesen.
  • Dieser will seine Arbeit in der Region trotzdem fortführen.
  • Shakir wurde die Unterstützung eines Boykotts von Israel vorgeworfen.
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Auch nach seiner Ausweisung durch Israel will Omar Shakir seine Arbeit in der Region fortsetzen. Er arbeitete für die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch als Regionalleiter Israels.

«Menschenrechtsbewegung nicht mundtot»

Vor seinem Abflug vom internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv sagte Shakir am Montag: «Trotz meiner Ausweisung ist es Israel nicht gelungen, die Menschenrechtsbewegung mundtot zu machen.» Er werde «nicht aufhören, diese Arbeit zu machen, wir werden weiter dokumentieren».

Shakir, ein amerikanischer Staatsbürger mit irakischen Wurzeln, ist bei Human Rights Watch für Israel und die Palästinensergebiete zuständig. HRW-Chef Kenneth Roth sagte vor Journalisten, Shakir werde seine Arbeit nun von einem benachbarten Land aus fortsetzen.

Unterstützung für Boykott

Israels Innenminister Arie Deri hatte Shakirs Ausweisung mit der Begründung beschlossen, dieser unterstütze einen Boykott Israels. Das Höchste Gericht des Landes bestätigte diese Entscheidung Anfang November.

Roth sprach von einem «trauriger Tag für Israels zunehmend eingeschränkte Demokratie». Shakir habe Unternehmen zwar dazu aufgefordert, Israels illegale Siedlungen in (den besetzten) Palästinensergebieten nicht zu unterstützen. Dies sei jedoch kein Aufruf zu einem allgemeinen Boykott Israels.

Internationaler Druck

«Human Rights Watch unterstützt BDS nicht und Omar hat dies auch während seiner gesamten Amtszeit nicht getan.» BDS steht für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen. Die BDS-Bewegung will Israel durch Boykottmassnahmen wie den Abzug von Investitionen international unter Druck setzen.

Damit soll die Besetzung der palästinensischen Gebiete beendet werden. Vorbild ist nach eigenen Angaben die internationale Isolierung Südafrikas. Sie führte in den 1990er Jahren zum Ende der Apartheid.

Israel wirft der Bewegung vor, sie sei antisemitisch und gehe einseitig gegen Israel vor. Das Land hat 2018 festgelegt, Aktivisten bestimmter Organisationen, die zu einem Israel-Boykott aufrufen, die Einreise zu verweigern.

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