Israeli bei Anschlag in Huwara schwer verletzt
Bei einem mutmasslich palästinensischen Anschlag ist ein Israeli in Huwara schwer verletzt worden. In der Vergangenheit führte ein solcher Vorfall zu Protesten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Huwara im Westjordanland ist ein Israeli bei einem Anschlag verletzt worden.
- Sein Fahrzeug soll mutmasslich von einem Palästinenser beschossen worden sein.
- In der Vergangenheit führt ein ähnlicher Anschlag zu schweren Ausschreitungen.
Bei einem mutmasslich palästinensischen Anschlag im Westjordanland ist am Sonntag nach Angaben von Sanitätern ein Israeli schwer verletzt worden. Eine Frau habe einen Schock erlitten, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Israelische Sicherheitskräfte suchten nach dem Täter, der zu Fuss entkommen konnte.
Nach Medienberichten wurde das Fahrzeug mit zwei Israelis in der palästinensischen Kleinstadt Huwara beschossen. Dies unweit des Orts, an dem im vergangenen Monat bei dem Anschlag eines Palästinensers zwei israelische Brüder getötet worden waren.
Schwere Ausschreitungen in Huwara
Anschliessend kam es dort zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler, die Häuser, Läden und Autos in Brand setzten. Zahlreiche palästinensische Einwohner wurden verletzt.
Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich, der für den Siedlungsausbau im Westjordanland zuständig ist, forderte, der Staat solle Huwara «ausradieren». Später distanzierte er sich wieder von diesen Äusserungen. Durch Huwara führt eine zentrale Strasse, die täglich von vielen israelischen Siedlern im nördlichen Westjordanland genutzt wird.
In Israel und den Palästinensergebieten ist die Sicherheitslage seit längerem angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden 13 Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 85 Palästinenser ums Leben – etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der diese Woche beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet.