Israelische Bombardements fordern elf Tote
Bei neuen israelischen Bombardements im Norden des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge elf Tote und mehrere Verletzte gegeben. Sechs Menschen seien bei einem Angriff in der Stadt Beit Hanun, fünf weitere im Stadtteil Schedschaija in der Stadt Gaza ums Leben gekommen, hiess es aus medizinischen Kreisen im Küstengebiet. Demnach soll in Schedschaija eine Gruppe getroffen worden sein, die auf Hilfsgüter wartete. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.
Die Bevölkerung leide unter den israelischen Angriffen und darunter, dass ständig Menschen getötet würden, sagte Om Mohammed der Deutschen Presse-Agentur.
Zerstörung und Hoffnungslosigkeit
Die Palästinenserin ist auf der Flucht vor den Kämpfen zusammen mit ihrer Familie in einem ehemaligen Schulgebäude in der Stadt Gaza untergekommen. Angesichts des Leids der Menschen ist sie sich sicher: «Niemand interessiert sich für uns». Die Zerstörung des Gazastreifens sei immens, die Zukunft der Bewohner ungewiss. «Wir wissen nicht, ob wir überleben werden».
Die Lage vor allem im weitgehend zerstörten Norden des Palästinensergebiets gilt als katastrophal. Internationale Experten für Ernährungssicherheit halten dort eine «unmittelbar bevorstehende Hungersnot» für sehr wahrscheinlich.
Hilfslieferungen erreichen Gaza
Israels Armee sowie die israelische Militärbehörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat teilten unterdes mit, elf Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Ausrüstung seien vor wenigen Tagen in den Norden des Gebiets geliefert worden. Die Hilfsgüter sind demnach für die noch verbleibende Bevölkerung in Beit Hanun sowie für die Anwohner des heftig umkämpften Flüchtlingsviertels Dschabalija bestimmt. Zehntausende Menschen sind von dort bereits geflohen.
Seit Oktober seien 713 Hilfslastwagen in den nördlichen Abschnitt des Gazastreifens gebracht worden. Aus US-Sicht ist insgesamt jedoch mehr Hilfe nötig, um die Not der Menschen vor Ort zu lindern.