Israels Armee zerstört Häuser palästinensischer Attentäter
Die israelische Armee hat erneut Häuser von palästinensischen Attentätern zerstört. Die Kollektivstrafe ist in dem Land erlaubt.
Das Wichtigste in Kürze
- Zur Abschreckung zerstört Israels Armee die Häuser palästinensischer Attentäter.
- Am Mittwoch traf es ein Gebäude nahe Salfit und eines nahe Kalkilia.
- Menschenrechtsorganisationen sehen dies als Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht.
Israels Armee hat am Mittwoch die Häuser zweier palästinensischer Attentäter im besetzten Westjordanland zerstört. In einem Ort nahe Salfit wurde das Haus eines Palästinensers demoliert, der im November in der Siedlerstadt Ariel drei Israelis getötet und vier weitere verletzt hatte. Der 18-jährige Attentäter wurde anschliessend getötet.
In dem zweiten zerstörten Haus in einem Dorf nahe Kalkilia lebte ein Palästinenser, der im Oktober einen Israeli tödlich mit einem Messer verletzt hatte. Der Attentäter wurde später festgenommen.
Israel setzt Häuserzerstörungen als Bestrafungs- und Abschreckungsmassnahme ein. Von Menschenrechtsorganisationen wird diese Kollektivstrafe als Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht eingestuft. Israels höchstes Gericht hat Häuserzerstörungen jedoch immer wieder erlaubt und Klagen dagegen zurückgewiesen.
Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit langem extrem angespannt. Immer wieder kommt es im Westjordanland zu Zusammenstössen zwischen Palästinensern und dem israelischen Militär. Die Armee führt dort seit einer Reihe von Anschlägen vermehrt Razzien durch.
Seit Beginn des Jahres wurden fast 100 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen erschossen. Im gleichen Zeitraum kamen 17 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben.
Israel hat während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser fordern die Gebiete dagegen für einen eigenen Staat – mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.