Israels Finanzminister: So etwas wie «Palästinenser» gibt es nicht
Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat die Existenz eines palästinensischen Volkes geleugnet.
«So etwas wie Palästinenser gibt es nicht, weil es so etwas wie ein palästinensisches Volk nicht gibt», sagte Smotrich laut Medienberichten am Sonntagabend bei einer Veranstaltung in Paris.
Es sei von «einigen Arabern in der Region erfunden worden, um die zionistische Bewegung zu bekämpfen». Diese «historische Wahrheit» müsse in der ganzen Welt gehört werden, auch im Weissen Haus in Washington.
«Es gibt keine palästinensische Geschichte. Es gibt keine palästinensische Sprache», sagte Smotrich weiter in der auf Hebräisch gehaltenen Ansprache. Er ergänzte, Menschen wie er und seine Grosseltern seien die «wahren Palästinenser» und verwies darauf, dass seine Familie bereits seit dreizehn Generationen in der Region lebe. Israels frühere Regierungschefin Golda Meir hatte sich vor Jahrzehnten ähnlich geäussert.
Das palästinensische Aussenministerium sprach von hetzerischen Äusserungen Smotrichs, die «rassistisch, faschistisch und extremistisch» seien und eine weitere Eskalation in der Region förderten.
Smotrich hatte zuletzt mit Aussagen über die palästinensische Kleinstadt Huwara international für Empörung gesorgt. Der rechtsextreme Politiker forderte nach einem tödlichen Anschlag auf Israelis, der Staat solle den Ort «ausradieren». Später distanzierte er sich wieder von diesen Äusserungen. Durch Huwara führt eine zentrale Strasse, die täglich von vielen israelischen Siedlern im nördlichen Westjordanland genutzt wird.
Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.