Israels Militär kündigt «taktische Pause» im Süden Gazas an

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Deutschland,

Israels Militär hat eine «taktische Pause» im Süden Gazas angekündigt. Damit sollen mehr Hilfslieferungen ermöglicht werden.

Israelische Soldaten
Israelische Soldaten patrouillieren entlang der Grenze zum Gazastreifen, an einem ungenannten Ort im Süden Israels, 13. Juni 2024. (Symbolbild) - keystone/EPA/Abir Sultan

Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Militär meldet eine «taktische Pause» im Süden Gazas.
  • Die Unterbrechung gilt demnach bis auf Weiteres jeweils zwischen 8 und 19 Uhr.
  • Damit sollen mehr Hilfslieferungen ermöglicht werden.

Das israelische Militär hat eine täglich mehrstündige und räumlich begrenzte «taktische Pause» seiner Aktivitäten im südlichen Teil des Gazastreifens verkündet. Die Unterbrechung gelte bis auf Weiteres jeweils für die Zeit von 8 bis 19 Uhr (7 bis 18 Uhr MESZ) entlang der Strasse, die vom Grenzübergang Kerem Schalom gen Norden führe, teilten die Streitkräfte am Sonntagmorgen über die Online-Plattformen X und Telegram mit.

Die Entscheidung solle mehr Hilfslieferungen ermöglichen und sei nach Beratungen mit den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen getroffen worden.

«Situation im südlichen Gaza verschlechtert sich rasch»

Wegen der Kämpfe zwischen Israels Armee und der Hamas hatte das Welternährungsprogramm (WFP) davor gewarnt, dass die Menschen im südlichen Teil des von der islamistischen Terrororganisation beherrschten Gazastreifens schon bald unter der gleichen katastrophalen Hunger-Lage leiden könnten wie jene in den nördlichen Gebieten zuvor. «Die Situation im südlichen Gaza verschlechtert sich rasch», sagte der stellvertretende WFP-Direktor Carl Skau nach einem zweitägigen Besuch der Region am Freitag.

Menschen in Rafah Gaza
Aktuell halten sich Hundertausende Geflüchtete aus anderen Teilen des Gazastreifens ins Rafah auf. - keystone

Eine Million Menschen seien aus Rafah an der Grenze zu Ägypten vertrieben worden und bei brütender Sommerhitze in einem überfüllten Gebiet entlang des Strandes eingepfercht. Im nördlichen Teil Gazas habe sich die Versorgung mit Hilfsgütern zwar etwas verbessert, sagte Skau. Nachhaltig abgesichert sei die Verteilung von Nahrungsmitteln aber nicht.

Verfolgst du die aktuelle Entwicklung im Gaza-Krieg?

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Palästinensergruppen den Süden Israels überfallen, rund 1200 Menschen ermordet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Im Zuge des dadurch ausgelösten Krieges wurden nach – unabhängig nicht überprüfbaren – Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden mehr als 37 000 Palästinenser getötet. Rund vier Fünftel der Bevölkerung innerhalb des abgeriegelten Küstenstreifens haben ihr Zuhause zurücklassen müssen.

Kommentare

User #3456 (nicht angemeldet)

Kann es sein, dass Premierminister Netanjahu und der Verteidigungsminister Gallant nicht im Voraus über die Pläne des Militärs für eine "taktische Pause" entlang eines humanitären Korridors in Rafah informiert wurden? Und laut dem israelischen Armeeradio ihre Zustimmung nicht gegeben haben?

Nicole

Israel soll sich ganz aus dem Gaza zurück ziehen. Setzt euch endlich an einen runden Tisch und nehmt die Zweistaatenlösung in Angriff mit den Grenzen vor 1968. Der Gaza muss unter neutrale Kontrolle.

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