Jahrhundert-Hochwasser in Brasilien: Amazonas-Flüsse brechen Rekorde
Die Flüsse rund um die brasilianische Amazonas-Metropole Manaus haben nach starkem Regen Rekordstände erreicht und heftige Überschwemmungen verursacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Amazonas-Flüsse in Brasilien kämpfen mit einem Jahrhundert-Hochwasser.
- In Manaus mussten viele Familien ihr Häuser verlassen - mehr als 24'000 sind betroffen.
So wies der Rio Negro, der bei Manaus in den Amazonas mündet, mit 29,98 Meter den höchsten Wasserstand seit dem Jahr 1902 auf, wie das Nachrichtenportal «G1» am Dienstag (Ortszeit) berichtete.
Beim historischen Hochwasser von 2012 war der Fluss auf 29,97 Meter gestiegen. Die Höhe für «ernsthafte Überschwemmung» liegt bei 29 Metern. Es wird erwartet, dass der Pegelstand weiter bis über 30 Meter steigen dürfte.
Brazil is so big that there is risk of many states in the South, Southeast, Midwest and Northeast run out of water, and at the same time we have historic floods in Manaus, capital of the northern state of Amazonas pic.twitter.com/9LVVUDyGDe
— Բելում և Պակս (Bellum et Pax) 🇧🇷🇦🇲 (@BellumPaxBR) May 30, 2021
Mehr als 24'000 Familien und 15 Stadtteile von Manaus waren «G1» zufolge betroffen, viele Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Insgesamt wurden in den am stärksten betroffenen Gegenden mehr als 9000 Meter Holzbrücken - die sogenannten Marombas - gebaut. Auf Fotos war zu sehen, wie Passanten sich darauf fortbewegten, manche machten auch wie vor Sehenswürdigkeiten Fotos mit dem Rekord-Hochwasser.
Unter Wasser standen Teile der Hafengegend und des historischen Zentrums von Manaus. Das Wasser drang in Läden ein und überschwemmte den wichtigsten Markt, die Verkäufer wurden mit Booten weggebracht. Manchen Bewohnern, die ausharrten, soll der Fluss laut «G1» Fische in die Küche gespült haben.
Em Manaus, a cheia do Rio Negro atingiu o recorde histórico no domingo (30) e chegou a 29,97 metros, igualando a marca de 2012 pic.twitter.com/SL5HpCMmo0
— CNN Brasil (@CNNBrasil) May 31, 2021
Das Hochwasser führt nahezu im gesamten Bundesstaat Amazonas, der etwa viereinhalb Mal so gross ist wie Deutschland, zu Überschwemmungen. In fast 60 von 62 Gemeinden verursachte es Schäden, mehr als 450 000 Menschen sind betroffen. Auch der Amazonas erreichte in Städten wie Itacoatiara Höchststände.