Japan mit drastischem Exporteinbruch im April
Die Corona-Pandemie hinterlässt deutliche Spuren in der japanischen Wirtschaft. Die Ausfahren brachen massiv ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Japans Exporte sind im April infolge der Coronavirus-Pandemie so stark gesunken wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr.
Wegen der geschrumpften Nachfrage in Übersee schrumpften die Ausfuhren der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt um 21,9 Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat auf 5,2 Billionen Yen (44 Mrd Euro), wie die Regierung in Tokio auf vorläufiger Basis bekanntgab. Das ist der stärkste Rückgang seit Oktober 2009, als Japans Exporte im Zuge der globalen Finanzkrise um 23,2 Prozent gesunken waren. Japans Ausfuhren sind seit eineinhalb Jahren rückläufig. Die Autoausfuhren brachen im April sogar um 50,6 Prozent ein, an Autoteilen exportierte Japan 39,2 Prozent weniger.
Japans Importe gingen im Berichtsmonat um 7,2 Prozent auf 6,1 Billionen Yen zurück und damit im 12. Monat in Folge. Im Ergebnis verzeichnete Japans Handelsbilanz erstmals seit drei Monaten ein Defizit, und zwar in Höhe von 930,4 Milliarden Yen. Die Regierung rechnet damit, dass sich der Abwärtstrend auch im Mai fortsetzt. Die vor Deutschland drittgrösste Volkswirtschaft der Welt war im ersten Quartal dieses Jahres zum zweiten Mal in Folge geschrumpft, womit Japan in einer Rezession steckt. Im laufenden zweiten Quartal rechnen Ökonomen mit einem noch erheblich grösseren Konjunkturrückgang, bevor in der zweiten Hälfte dieses Jahres eine Erholung einsetzen dürfte.