Jemen: Angriff auf Hudaida hat begonnen
Der lange erwartete Angriff auf die von Rebellen kontrollierte Hafenstadt Hudaida im Bürgerkriegsland Jemen hat einem Bericht zufolge begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kämpfe in Hudaida könnten die benötigten Hilfslieferungen für den Norden unterbrechen.
- Eine saudisch geführte Militärkoaliton unterstützt die Armee der jemenitischen Regierung.
- Schon seit Oktober versuchen sie nach Hudaida vorzurücken.
Unterstützt von einer saudisch geführten Militärkoalition habe die Armee der international anerkannten Regierung des Landes Jemen die Operation zur Rückeroberung des sehr wichtigen Seehafens begonnen, berichtete der arabische Nachrichtenkanal «Al-Arabiya» am Mittwoch. Über Hudaida laufen 70 Prozent der dringend benötigten Hilfslieferungen für den von den Huthi-Rebellen kontrollierten Norden des Landes. Eine Unterbrechung des Nachschubs durch das Nadelöhr könnte den humanitären Kollaps für die Krisenregion bedeuten.
Der UN-Sondergesandte Martin Griffiths hatte bis zuletzt versucht, den Angriff zu verhindern, der für Millionen Menschen in dem bitterarmen Land auf der arabischen Halbinsel katastrophale Folgen haben könnte – es droht eine Hungersnot. Die UN bezeichnen die Situation im Jemen schon jetzt als grösste humanitäre Katastrophe der Gegenwart.
Die Oppostionen
Hudaida steht unter Kontrolle der Huthis, die weite Teile im Norden des Landes sowie die Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Sie werden von der international anerkannten Regierung des Landes bekämpft, die von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten militärisch unterstützt wird. Der politische Prozess zwischen den Kriegsparteien ist festgefahren - Friedensgespräche waren zuletzt 2016 gescheitert.
Die Regierungstruppen hatten im Oktober zusammen mit ihren Verbündeten eine gross angelegte Militäroffensive gestartet, um auf den Seehafen von Hudaida vorzurücken. Die Kämpfe waren zuletzt nur noch wenige Kilometer von der Stadt entfernt. Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge mussten Zehntausende Menschen wegen der Gewalt aus ihren Häusern fliehen.