Jerusalem: Christen gedenken in Altstadt Kreuzweg Jesu
Zahlreiche Christen zogen am Karfreitag mit Kreuzen durch die Altstadt von Jerusalem. Sie erinnerten mit der traditionellen Aktion an den Kreuzweg Jesu.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderte Christen haben heute in Jerusalem an den Kreuzweg von Jesus erinnert.
- Die Prozession zog durch die Altstadt, es gab ein grosses Aufgebot an Sicherheitskräften.
- Erstmals seit drei Jahren konnten wieder Pilger zu Ostern ins Heilige Land einreisen.
Trotz tödlicher Auseinadersetzungen in Israel haben Hunderte Christen am Karfreitag an den Kreuzweg Jesu in Jerusalem erinnert. Die Prozession lief durch die Altstadt, begleitet von einem Grossaufgebot an Sicherheitskräften.
Erstmals seit drei Jahren konnten wieder Touristen und Pilger zu Ostern ins Heilige Land einreisen. Wegen der Corona-Pandemie hatte Israel vor mehr als zwei Jahren seine Grenzen für Besucher geschlossen. Erst seit März ist die Einreise auch für ungeimpfte Touristen gestattet.
Zuvor war es am Freitagmorgen auf dem Tempelberg in Jerusalem zu Zusammenstössen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen.
Der palästinensische Rote Halbmond meldete, 152 Palästinenser seien durch Tränengas und Gummigeschosse verletzt worden. Medienberichten zufolge wurden auch drei israelische Polizisten verletzt.
Grabeskirche in Jerusalem ist besonderer Ort
Die traditionelle Prozession, darunter viele Franziskanermönche, zog entlang der Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt bis zur Grabeskirche. Die Gläubigen liefen die Stationen auf dem Kreuzweg ab und trugen Holzkreuze in Gedenken an das Leiden Jesu.
Die Grabeskirche steht an dem Ort, an dem Jesus der christlichen Überlieferung nach gestorben und wieder auferstanden ist. Sie gilt als heiligster Ort des Christentums und als ein Zentrum christlicher Osterfeiern.
Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist sehr angespannt: In den vergangenen Wochen waren bei vier Anschlägen in Israel 14 Menschen getötet worden. Erst vergangene Woche hatte ein Palästinenser in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv drei Menschen erschossen. Mehrere Palästinenser wurden bei Militäreinsätzen im Westjordanland getötet, aber auch bei ihren eigenen Anschlägen.
Israel befürchtet weitere Gewaltakte während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der Anfang des Monats begonnen hat. Zudem sollte am Freitagabend das jüdische Pessachfest beginnen und zusätzlich Gläubige und Besucher nach Jerusalem ziehen.