Jetzt führen die Japaner für den Mount Fuji Touristentickets ein
Über 220'000 Wanderende drängeln sich jährlich auf den heiligen Berg Fuji in Japan. Jetzt schiebt die japanische Regierung dem Massentourismus den Riegel vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Massentourismus macht vielen Tourismus-Regionen zu schaffen.
- Deshalb werden immer öfter Gebühren eingeführt.
- Nach Italien ist es nun auch in Japan so weit.
Jährlich strömen in den Sommermonaten mehr als 220'000 Touristen auf den heiligen Berg Fuji in Japan. Künftig sollen ihn pro Tag aber nur noch 4000 Wanderbegeisterte besteigen dürfen.
Denn nach Venedig will auch Japan den Massentourismus mit einem Ticketsystem eindämmen. In der italienischen Hafenstadt muss man seit Kurzem an den Wochenenden fünf Euro (4.90 Franken) Eintritt zahlen.
So nun auch in Japan, wie die Behörden am Montag mitteilten. Ab 20. Mai können Tickets für die von Juli bis September andauernde Wandersaison online gebucht werden.
Umgerechnet kostet ein Ticket 11.80 Franken, um den beliebten Yoshida-Trail zum Gipfel hoch zu bewältigen. Pro Tag sollen zudem mindestens 1000 Tickets für tagesaktuelle Buchungen reserviert bleiben.
Sichtschutz gegen Foto-Hotspot
Hintergrund ist ähnlich wie in Venedig, dass die Touri-Massen Schaden anrichten. Nicht nur der 3776 Meter hohe Gipfel leidet durch den grossen Andrang. Die Regionen rund um den Berg Fuji geraten durch die Beliebtheit des japanischen Nationalsymbols ebenfalls in Mitleidenschaft.
So mauserte sich ein japanischer Supermarkt ungewollt zu einem Foto-Hotspot für Touristinnen und Touristen. Grund: Hinter dem Supermarkt ragt der Berg Fuji empor. Anwohnende hatten sich über Reisende beschwert, die auf der Suche nach dem perfekten Foto über ihr Grundstück trampeln. Zudem würden sie leichtfertig auf die Strasse laufen und die Gegend zumüllen.
Die Behörden planen deswegen jetzt zusätzlich zum Ticketsystem eine Abwehrmassnahme. Ein riesiger schwarzer Sichtschutz soll den Blick auf den Berg verdecken und so dem Ganzen ein Ende setzen.