Venedig testet Eintrittsgeld für Tagesbesucher
In der ersten elftägigen Testphase hat Venedig mehr Geld durch das neue Eintrittsgeld für Tagesbesucher eingenommen als erwartet. Über 195'000 wurden verkauft.
Das Wichtigste in Kürze
- Während einer elftägigen Testphase verlangte Venedig eine Touri-Gebühr von fünf Euro.
- Dadurch nahm die Stadt fast eine Million Euro ein.
- Nur Touristen, die weniger als ein Tag in Venedig sind, werden zur Kasse gebeten.
Das neue Eintrittsgeld für Tagesbesucher hat Venedig in der ersten Testphase von insgesamt elf Tagen knapp eine Million Euro eingebracht – und damit etwas mehr, als von der Gemeindeverwaltung erwartet.
Gute Einnahmen durch die Tagesgäste
Bei einem Einheitspreis von fünf Euro sorgten mehr als 195'000 verkaufte Tickets für Einnahmen von über 975'000 Euro. Das ging am Montag aus den von der italienischen Lagunenstadt veröffentlichten Statistiken hervor.
Die Gebühr galt durchgehend vom 25. April bis zum 5. Mai. Jetzt ist erst einmal Pause bis zum Wochenende. Bis Mitte Juli muss dann praktisch an allen Samstagen und Sonntagen Eintritt gezahlt werden.
Grundsätzlich gilt, dass für alle Tagesgäste in der Zeit zwischen 8.30 Uhr und 16.00 Uhr fünf Euro fällig werden.
Dazu soll man sich übers Internet einen QR-Code besorgen und aufs Handy laden. Andernfalls können bis zu 300 Euro Strafe fällig werden.
Einheimische, Übernachtungsgäste, Studenten und Kinder unter 14 Jahren – also die grosse Mehrheit der Leute, die sich in der Stadt aufhalten – sind von der Gebühr befreit. Sie brauchen in der Regel ebenfalls einen QR-Code, bekommen den aber umsonst.
Eines der meistbesuchten Reisezielen der Welt
Mit etwa 15 Millionen Gästen pro Jahr gehört die italienische Lagunenstadt zu den meistbesuchten Reisezielen der Welt. Der Massentourismus bringt den Venezianern viel Geld in die Kassen, macht ihnen inzwischen aber auch schwer zu schaffen. An vielen Tagen ist in den engen Gassen rund um Markusplatz und Rialtobrücke kaum noch ein Durchkommen.
Offen ist noch, ob aus der Testphase eine Gebühr auf Dauer wird. Die Entscheidung darüber soll im Laufe des Jahres fallen. Das Eintrittsgeld soll, wenn es dabei bleibt, später einmal zum Erhalt von Strassen, Kanälen und Gebäuden verwendet werden. Im Moment sind die Kosten der Einführung aber noch höher als die Einnahmen.