Journalistenverband: Taliban verbieten Gespräche mit Mädchen
Laut einem afghanischen Journalistenverband verbieten die Taliban Medienvertretern den Kontakt zu Mädchen. Dieser stehe angeblich islamischen Werten entgegen.
Die in Afghanistan regierenden Taliban haben einer Organisation zufolge Medien im Landesosten den Kontakt zu Mädchen verboten. Als Grund nannten die Behörden Verstösse gegen die islamischen Werte, wie der afghanische Journalistenverband AFJC am Sonntag berichtete.
Die Taliban werfen den Radiostationen und Fernsehsendern in der östlichen Provinz Chost demnach vor, unmoralische Inhalte zu verbreiten. Dies sei mit angeblich illegalen Kontaktaufnahmen von Mädchen per Telefon begründet worden. Die Sender hatten laut dem AFJC auch Bildungsprogramme ausgestrahlt, müssen ihre Inhalte laut einer Sprecherin des Journalistenverbands aber nicht anpassen.
Bildungsverbot für Mädchen in Afghanistan
Nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 haben die Islamisten Menschen- und Frauenrechte drastisch eingeschränkt. Mädchen dürfen Schulen nur bis einschliesslich der sechsten Klasse besuchen. Das Bildungsverbot wird auch international stark kritisiert.
Einige Afghaninnen werden seitdem im Verborgenen unterrichtet oder lernen etwa mit Bildungsprogrammen im Fernsehen, Radio oder Internet. Auch die Pressefreiheit wurde unter den Taliban drastisch eingeschränkt. Journalistinnen und Journalisten verliessen das Land, das selbst im Krieg für seine blühende Medienlandschaft bekannt war, in Scharen.