In Kambodscha wird Kritik an Amazon laut. Grund dafür: Eine Badezimmerausstattung.
Ein Toiletten-Set mit Kambodscha-Motiven.
Amazon verkauft unter anderem solche Sets für Toiletten. In Kambodscha lösten Artikel wie diese Entrüstung aus. - Twitter / @Cambodia_Expats

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Amazon werden verschiedene Badezimmerausstattungen mit Tempeln verkauft.
  • Kambodscha ist gar nicht erfreut über den Gebrauch ihres Wahrzeichens.
  • Amazon wird nun aufgefordert, den Verkauf des Artikels zu stoppen.
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Die weltberühmte kambodschanische Tempelanlage Angkor Wat auf einem Toilettendeckel, die Landesflagge auf Duschvorlegern – der Verkauf von Badezimmerausstattung mit derartigen Motiven über den Online-Giganten Amazon geht der Regierung in Phnom Penh zu weit. Kambodschas Botschafter in den USA, Chum Sounry, forderte Amazon-Chef Jeff Bezos jetzt auf, den Verkauf unverzüglich zu stoppen, wie Medien des asiatischen Landes am Freitag berichteten.

Die Artikel rührten ernsthaft an der nationalen Ehre und dem Prestige des Königreichs, schrieb Soundry in einem Brief an Bezos, den das Portal Fresh News veröffentlichte. Die kambodschanische Flagge als Design für Badematten zu nehmen, sei «empörend», heisst es in dem Brief weiter. Die Zeitung «The Khmer Times» berichtete, Kambodschaner hätten die Produkte in den sozialen Netzwerken kritisiert und der Regierung gemeldet.

Sets mit anderen Ländern

Amazon verkauft für 20 bis 30 Dollar (etwa 19.90 und 29.80 Franken) verschiedene Sets von Toilettendeckeln und -sitzen sowie Vorlegern mit dem Bild kambodschanischer Tempel, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Das Unternehmen gab zunächst keinen Kommentar ab. Ähnliche Sets mit Flaggen anderer Staaten wie Deutschland, USA und Kambodschas Nachbarn Vietnam hat Amazon auch im Angebot.

Das asiatische Land mit seinen 14 Millionen Einwohnern ist eine konstitutionelle Monarchie mit König Norodom Sihamoni an der Spitze. Dem König kommen nach der Verfassung aber keine Machtbefugnisse zu. Regierungschef Hun Sen regiert das südostasiatische Land bereits seit Mitte der 1980er Jahre mit zuletzt immer härterer Hand.

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