Corona: Schweizer Unternehmer machte Millionen mit Fake-Tests
Die Staatsanwaltschaft ermittelt in einem dreisten Betrugsfall: Einem Schweizer wird vorgeworfen, sich an fiktiven Covid-Tests bereichert zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schweizer Geschäftsmann soll Millionen durch Phantom-Coronatests gestohlen haben.
- Anhand von Testlisten hat der Verdächtige die Krankenkassen zur Kasse gebeten.
- Der Fall wird aktuell von der Zürcher Staatsanwaltschaft ermittelt.
Ein Schweizer Unternehmer steht im Fokus der Zürcher Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf: Er soll während der Corona-Pandemie einen hohen Millionenbetrag für Hunderttausende von Corona-Tests kassiert haben, die nie durchgeführt wurden. Das schreibt der «Tagesanzeiger».
Die Anschuldigungen umfassen Betrug, Urkundenfälschung und Geldwäsche. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Bis Ende 2022 hat der Bund über 2,6 Milliarden Franken für Corona-Tests ausgegeben. Ein beachtlicher Teil dieser Summe könnte in den Taschen eines einzigen Mannes gelandet sein. Dabei wurde kein einziger Test durchgeführt.
Millionen gemacht mit Testlisten
Nach Informationen der Zeitung hatte der Verdächtige ein System eingerichtet, wodurch er Testlisten von Vorsorgeuntersuchungszentren kaufen konnte. Mit diesen Listen forderte er dann die versprochene Vergütung von den Krankenkassen ein.
Doch bei genauerer Prüfung stellten die Versicherer fest: Die meisten abgerechneten Tests wurden nie durchgeführt! Das lässt sich aus einem internen Dokument einer Krankenkasse bestätigen.
Der Unternehmer weist alle Vorwürfe von sich. Er sei sich «keinerlei Schuld bewusst», schreibt er. Schliesslich habe er «im Zusammenhang mit dem Factoring von Corona-Test-Rechnungen völlig korrekt gehandelt».
Aktuell ist der Fall einer der grössten, die von einer Taskforce des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) untersucht werden.
Aktuell ist noch einiges ungeklärt.
Wie konnte es zu diesem mutmasslichen Betrug kommen? Und wie kann verhindert werden, dass sich solche Vorfälle in Zukunft wiederholen? Die Antworten auf diese Fragen könnten weitreichende Konsequenzen für das Schweizer Gesundheitssystem haben.