Kämpfe um die Unruheregion Berg-Karabach dauern an
Die Kämpfe zwischen Armenien und Nachbarland Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach haben sich am Montagmorgen fortgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch am Montagmorgen kam es in Berg-Karabach zu Kämpfen.
- Armenien und Aserbaidschan geben sich gegenseitig die Schuld für die Gefechte.
- Am Sonntag sollen durch Beschuss 16 Soldaten getötet und über 100 verletzte worden sein.
Einen Tag nach der Gewalteskalation zwischen den verfeindeten Nachbarn Armenien und Aserbaidschan dauern die Kämpfe um die Unruheregion Berg-Karabach an. Beide Seiten berichteten am Montagmorgen von Beschuss. In der Nacht gingen die Gefechte mit unterschiedlicher Intensität weiter, wie die Sprecherin des armenischen Verteidigungsministeriums mitteilte.
Die gegnerische Seite soll am Morgen auch schweres Gerät und Artillerie eingesetzt haben. Das Militär in Aserbaidschan teilte mit, dass armenische Streitkräfte die Stadt Terter an der Grenze zu Berg-Karabach beschossen hätten. Man warne Armenien vor «angemessenen Gegenmassnahmen», hiess es. Die Gefechte zwischen den Ländern begannen am frühen Sonntagmorgen.
Dabei soll auch Berg-Karabachs Hauptstadt Stepanakert beschossen worden sein. Beide Länder gaben sich gegenseitig die Schuld für die Gefechte und verhängten den Kriegszustand. In Aserbaidschan gibt es in einigen Regionen auch Ausgangssperren am Abend.
16 Tote nach offiziellen Angaben
In Berg-Karabach wurden nach offiziellen Angaben am Sonntag 16 Soldaten durch Beschuss getötet und mehr als 100 verletzt. Aserbaidschan teilte mit, dass es fünf Tote und Verletzte in den eigenen Reihen gebe. Unter den Opfern sind auch Zivilisten. Es handelt sich um die schwerste Eskalation seit Jahren.
Die von Armenien kontrollierte Region mit geschätzt 145'000 Einwohnern gehört völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan. Baku hatte in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Kontrolle über das Gebiet verloren. Seit 1994 gilt in der Region eine Waffenruhe. Zuletzt flammte der Konflikt 2016 stark auf – es starben mehr als 120 Menschen. Das völlig verarmte Armenien setzt auf Russland als Schutzmacht, das dort Tausende Soldaten und Waffen stationiert hat. Das öl- und gasreiche Aserbaidschan hat die Türkei als verbündeten Bruderstaat.