Kim Jong Un: Schwester droht USA und Südkorea
Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un hat die USA und Südkorea mit scharfen Worten angegriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schwester von Kim Jong Un hat die USA und Südkorea mit drastischen Worten attackiert.
- Kim Yo Jong wirft der Regierung in Seoul ein «Marsch des Krieges» vor.
Vor dem Besuch des neuen US-Aussenministers Antony Blinken und des Pentagon-Chefs Lloyd Austin in Südkorea hat Nordkorea die gemeinsamen Militärübungen der beiden verbündeten Länder verurteilt und die USA gewarnt.
Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, warf der neuen US-Regierung vor, sie wolle «den Geruch von Schiesspulver über unserem Land verbreiten.»
«Wenn Sie die nächsten vier Jahre ruhig schlafen wollen, wäre es besser, nicht gleich zu Beginn für Arbeit zu sorgen, die Ihnen den Schlaf rauben wird», wurde Kim am Dienstag von den staatlich kontrollierten Medien zitiert. Es handelte sich um die erste öffentliche Äusserung Nordkoreas zu Biden.
Kim Yo Jong verurteilt Militärmanöver
Zugleich verurteilte Kim Yo Jong das vergangene Woche gestartete Militärmanöver der USA mit Südkorea. Sie warf der Regierung in Seoul vor, den «Marsch des Kriegs» zu spielen. Sollte Südkorea «noch provokativer» handeln, drohte Kim Yo Jong mit der Aufkündigung des bilateralen Militärabkommens von 2018.
Die Streitkräfte der USA und Südkoreas hatten in der vergangenen Woche ein Frühjahrsmanöver in reduziertem Umfang begonnen.
Die Kommandoübung, die noch bis zum Donnerstag dauert, wurde nach Angaben Seouls unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie und der Diplomatie im Streit über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm reduziert.
Nordkorea fühlt sich provoziert
Nordkorea sieht sich durch die regelmässigen Militärübungen der USA mit Südkorea provoziert. Den Vorwurf Pjöngjangs, damit einen Angriff vorzubereiten, weisen beide Länder zurück.
«Kriegsübungen und Feindseligkeit können niemals mit Dialog und Zusammenarbeit zusammengehen», hiess es in der Erklärung Kim Yo Jongs, die schon seit Jahren als einflussreiche Beraterin ihres Bruder Kim Jong Uns gilt.
Die Koordinierung der Nordkorea-Politik wird auch ein zentrales Thema bei den Gesprächen Blinkens und Austins mit der südkoreanischen Regierung sein. Beide US-Minister werden am Mittwoch in Seoul erwartet.
Gipfeltreffen mit Trump scheiterte im Februar 2019
Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Jahren mittels direkter Begegnungen mit Machthaber Kim Jong Un auf einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms hinzuwirken versucht.
Das letzte Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Februar 2019 in Hanoi scheiterte jedoch, seither lagen die Atom-Verhandlungen beider Länder auf Eis. Auch die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea verschärften sich wieder.
US-Aussenminister Antony Blinken und Pentagon-Chef Lloyd Austin begannen am Montag ihre erste Auslandsreise nach Japan und Südkorea. In einem gemeinsamen Kommentar in der «Washington Post» bekräftigten beide Minister ihre Absicht, «unsere Beziehungen zu Freunden und Partnern wiederzubeleben».