Schwester von Kim Jong-un droht Südkorea Katastrophe an

Kim Yo-jong, Schwester des nordkoreanischen Machthabers, droht Südkorea mit einer «furchtbaren Katastrophe». Sie reagiert damit auf mutmassliche Drohnenflüge des Nachbarn zu Propagandazwecken über der Volksrepublik.

Nordkorea behauptet, Südkorea habe letzte Woche Drohnen nach Pjöngjang geschickt, die regimekritische Flugblätter verteilt haben sollen. Südkoreas Verteidigungsminister hat die Vorwürfe bisher nicht bestätigt.

Nordkorea reagiert mit drastischen Massnahmen auf die mutmassliche Propaganda-Aktion aus Seoul. Der Generalstab erklärte, alle Verbindungen zu Südkorea zu kappen und stattdessen «starke Verteidigungsstrukturen» zu errichteten.

Das südkoreanische Militär berichtet von weiteren besorgniserregenden Entwicklungen. Nordkorea soll in den letzten Monaten Zehntausende Landminen entlang der Grenze verlegt haben.

Laut «New York Times» verstärkt Nordkorea auch seine Cyberangriffe auf Südkorea und schafft Experten zufolge damit eine neue Dimension der Bedrohung. Die südkoreanische Regierung habe daraufhin ihre Cybersicherheitsmassnahmen verschärft.

Wirtschaftlich leidet Nordkorea unter internationalen Sanktionen: Unter anderem die «BBC» berichtet von zunehmender Lebensmittelknappheit im Land. Diese Situation könnte die aggressive Haltung der Führung weiter verstärken; Beobachter sehen darin ein erhöhtes Konfliktpotenzial.

Kim Yo-jong gilt als einflussreiche Beraterin ihres Bruders Kim Jong-un. Sie leitet die Abteilung für Agitation und Propaganda in Nordkorea.

Ihre öffentlichen Äusserungen werden als Indikator für die offizielle Linie gesehen. Kim Yo-jong hat in den letzten Jahren an Macht und Einfluss gewonnen.

Experten bezeichnen sie als mögliche Nachfolgerin ihres Bruders. Ihre scharfe Rhetorik gegenüber Südkorea hat ihr den Spitznamen «Prinzessin» eingebracht.