Im Kaukasus brodelt es wieder. Kirgistan und Tadschikistan liefern sich heftige Kämpfe. Rund 120'000 Menschen wurden evakuiert – es ist von 17 Toten die Rede.
Kirgisistan
Polizisten drängen kirgisische Freiwillige zurück, die sich vor dem Regierungsgebäude versammeln und ihre Entsendung in die Konfliktzone an der kirgisisch-tadschikischen Grenze fordern. (Vladimir Voronin/AP/dpa) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Grenzkämpfen in Zentralasien sind auch Zivilisten ums Leben gekommen.
  • Rund 120'000 Menschen wurden aufgrund der Gefechte evakuiert.
Ad

Die heftigen Kämpfe zwischen Kirgistan und Tadschikistan in Zentralasien spitzen sich zu. Am Freitag meldete die kirgisische Todesopfer unter Soldaten und Zivilisten.

Es war, unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, die Rede von 17 Toten. Das kirgisische Parlament wollte später am Abend zu einer Krisensitzung zusammenkommen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass das Land den Kriegszustand verhänge, so der Abgeordnete Dastan Bekeschew. Behördenangaben zufolge wurden rund 120'000 Menschen aus der grenznahen kirgisischen Region Batken in Sicherheit gebracht.

Gefechte zwischen Kirgistan und Tadschikistan dauern an

Sowohl das autoritär geführte Tadschikistan als auch Kirgistan, das trotz Rückschritten als vergleichsweise demokratisch gilt, berichteten über anhaltende Gefechte. Beide Seiten machen einander für die Eskalation verantwortlich. Beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in Usbekistan kamen die Präsidenten der beiden Hochgebirgsländer zu Gesprächen zusammen.

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor mehr als 30 Jahren streiten die beiden Länder bis heute über Grenzverlauf.

Auch in anderen Regionen des postsowjetischen Raums eskalierten zuletzt seit Jahren schwelende Konflikte. So griff etwa vor einigen Tagen im Südkaukasus Aserbaidschan sein Nachbarland Armenien an. Beobachter befürchten, dass solche Spannungen zunehmen, da Russland derzeit in der Ukraine beschäftigt ist. Russland ist in der gesamten Region militärisch sehr präsent.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Parlament