Klimawandel in Mongolei: Steppenbrände töten Gazellen
Die Mongolei ist besonders vom Klimawandel betroffen. Immer wieder kommt es zu grossen Steppenbränden. Besonders betroffen sind die Mongolische Gazellen, die in den Flammen umkommen.
Durch die grossen Steppenbrände in der östlichen Mongolei sind viele Gazellen getötet worden. Wie der World Wide Fund For Nature (WWF) am Dienstag berichtete, wurden die Tiere nicht nur Opfer der Flammen, sondern auch in Panik in den Grenzzaun nach China getrieben, wo viele im Stacheldraht verendeten. «Mehrere hundert Mongolische Gazellen starben in Folge der Naturkatastrophe», sagte Markus Radday vom WWF Deutschland.
Die Mongolei ist besonders vom Klimawandel betroffen. Starke Winde und Sandstürme sind in diesem Jahr über die Steppe gezogen und haben die Böden austrocknen lassen. Der Zuwachs der Durchschnittstemperatur in dem zweitgrössten Binnenstaat der Erde hat laut WWF bereits jetzt die im Pariser Klimaabkommen festgehaltene Zwei-Grad-Grenze überschritten. Untersuchungen in der Steppenregion zeigten, dass die Zahl der extrem heissen Tage um fünf bis acht Tage pro Jahrzehnt zunehme.
Feuer für Tier- und Pflanzenwelt verheerend
Die Brände in diesem Monat, die auch auf der chinesischen Seite der Grenze zur Mongolei bekämpft werden mussten, hätten eine Fläche von rund 2,2 Millionen Hektar erfasst, berichtete der WWF. Das ist mehr als achtmal so gross wie das Saarland. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, aber für die Tier- und Pflanzenwelt seien die Feuer «verheerend», so die Naturschutzorganisation.
Anfang April war zunächst im Bezirk Erdenetsagaan in der Provinz Sukhbaatar ein Steppenbrand ausgebrochen, der auf die Nachbarprovinz Dornod übergriff. Auch ein Naturschutzgebiet sei beinahe komplett abgebrannt, berichtete der WWF. Nach Angaben der Behörden sei der Verlust an natürlichen Ressourcen noch nicht genau abzuschätzen.
Vergangene Woche verbreiteten sich weitere Feuer über die Grenze nach China in Richtung Hulun Buir in der Inneren Mongolei, wie chinesische Staatsmedien berichteten. Ein zusätzlicher Brand, der im russischen Grasland begonnen habe, sei über die Grenze nach Manzhouli gezogen. Hunderte Feuerwehrleute seien dort im Einsatz gewesen. Die Brände hätten unter Kontrolle gebracht werden können. Das Grasland sei auch in der Inneren Mongolei sehr trocken, so dass die Gefahr von Bränden gross bleibe, warnten die chinesischen Behörden.