Israels Parlament wird an diesem Montag voraussichtlich über seine Auflösung abstimmen. Damit wäre der Weg für eine Neuwahl der Knesset im Herbst geebnet.
Abgeordnete nehmen an einer Sitzung der Knesset, des israelischen Parlaments, teil. Die Abgeordneten haben für die Auflösung des Parlaments gestimmt, so dass das Land zu den fünften Parlamentswahlen in etwas mehr als drei Jahren gezwungen ist. Foto: Stringer/dpa
Abgeordnete nehmen an einer Sitzung der Knesset, des israelischen Parlaments, teil. Die Abgeordneten haben für die Auflösung des Parlaments gestimmt, so dass das Land zu den fünften Parlamentswahlen in etwas mehr als drei Jahren gezwungen ist. Foto: Stringer/dpa - sda - Keystone/dpa/Stringer

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag wird wahrscheinlich über die Auflösung der Knesset abgestimmt.
  • Für Israel käme es zu der fünften Parlamentswahlen in drei Jahren.
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Die Abstimmung zur Auflösung kommt voraussichtlich am Montag. So würden die Karten im Knesset neu gemischt werden und Israel steuere auf die fünften Wahl innert dreieinhalb Jahren zu.

Bennetts Regierung war kurzlebig aber erfolgreich

Die Acht-Parteien-Regierung von Ministerpräsident Naftali Bennett ist nach einem Jahr am Ende, nachdem sie im Parlament die Mehrheit verloren hat. Bei seiner voraussichtlich letzten Kabinettssitzung als Ministerpräsident sagte Bennett am Sonntag folgendes: «Meine Regierung sei zwar kurzlebig gewesen, könne aber grosse Erfolge vorweisen».

Politische Manöver könnten noch dazu führen, dass die Abstimmung verschoben wird. Dann wäre die Entscheidung über die Auflösung der Knesset nicht schon am Montag, sondern erst etwas später stattfindet.

Premier Bennett
Premier Bennett (r.) und Aussenminister Lapid - POOL/AFP

Die Wahl ist unabhängig davon vermutlich Ende Oktober oder Anfang November. Bis dahin soll Aussenminister Jair Lapid von Bennett das Amt des Regierungschefs übernehmen. Diese Rotation war im Koalitionsvertrag vereinbart worden.

Oppositionsführer Netanjahu hofft auf Rückkehr ins Amt

Nach der Neuwahl hofft der wegen Korruption angeklagte Oppositionsführer Benjamin Netanjahu auf eine Rückkehr ins Amt. Der 72-Jährige war mehr als ein Jahrzehnt durchgängig an der Macht. Seine rechtskonservative Likud-Partei könnte nach Umfragen wieder stärkste Kraft im Parlament werden. Unklar, ob es für eine Mehrheit reicht.

Unterdessen laufen Bemühungen, noch rasch ein Gesetz zu verabschieden, das es Angeklagten verbietet, eine Regierung zu bilden. Dies könnte Netanjahu daran hindern, erneut Ministerpräsident zu werden. Ein juristischer Berater der Knesset sagte am Sonntag, ein solcher Vorstoss kurz vor einer Wahl sei problematisch. Versuche der Opposition, noch vor der Auflösung der Knesset eine Regierung mit Netanjahu zu bilden, gelten als nahezu aussichtslos.

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