Koalitionsvereinbarung auf Grönland geschlossen
Nach den vorgezogenen Wahlen haben sich die Parteien auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue Koalitionsvertrag der grönländischen Parteien steht.
- Die linke IA ging als stärkste Partei aus den Wahlen hervor.
- Die Partei Naleraq wird Juniorpartner.
Grönlands neue Regierung steht. Nach ihrem Sieg bei der Parlamentswahl vor anderthalb Wochen geht die linke Partei Inuit Ataqatigiit (IA) eine Koalition mit ihrem Juniorpartner Naleraq ein. Der erst 34 Jahre alte IA-Vorsitzende Múte B. Egede und Naleraq-Chef Hans Enoksen unterzeichneten am Freitagnachmittag (Ortszeit) bei einer feierlichen Zeremonie in der grönländischen Hauptstadt Nuuk den gemeinsamen Koalitionsvertrag, wie in einer Live-Übertragung des Rundfunksenders KNR zu sehen war. Eine dritte Partei, Atassut, entschloss sich nach Angaben der Zeitung «Sermitsiaq», Unterstützerpartei statt Koalitionspartner zu sein.
Offiziell muss die Regierung noch vom neuen Parlament abgesegnet werden, das am kommenden Freitag zusammentritt. IA und Naleraq haben gemeinsam 16 der 31 Sitze im Parlament Inatsisartut inne.
Die IA war bei der Grönland-Wahl am 6. April mit 36,6 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden. Die bisherige Regierungspartei und traditionell stärkste Kraft Siumut kam als zweitstärkste Kraft auf 29,4 Prozent, womit sie nun die Opposition anführt.
Grund für die um ein Jahr vorgezogene Wahl war der Zusammenbruch der bisherigen Koalition von Regierungschef Kim Kielsen gewesen. Sie war letztlich wegen eines internen Machtkampfes bei Siumut und Streit um ein umstrittenes Minenprojekt zur Gewinnung von Seltenen Erden und Uran zerbrochen. Sowohl die IA als auch Naleraq sind gegen das Minenprojekt.