Kolumbianischer Drogenspürhund braucht Polizeischutz
Die kolumbianische Mafia hat einen neuen – vierbeinigen – Feind. Ein achtjähriger Drogenspürhund namens Killer. Problem: Der Labrador macht seinen Job «zu gut».
Das Wichtigste in Kürze
- In der kolumbianischen Armee dient ein achtjähriger Labrador namens Killer.
- Seine Aufgabe ist es, Drogen aufzuspüren.
- Doch seine bemerkenswerten Fähigkeiten haben ihn ins Visier der Mafia gebracht.
- Sie schickt ihm Morddrohungen.
Der kolumbianische Polizeihund Killer ist ein Ärgernis für die lokale Mafia. Denn: Er hat eine besondere Begabung für das Aufspüren verschiedener Arten von Drogen.
Dabei hilft ihm sein phänomenaler Geruchssinn, der weit über dem eines Menschen liegt. Doch dieses Talent bringt Killer auch in Gefahr – der achtjährige Labrador wird immer öfter zum Opfer von Morddrohungen.
«Den gelben Hund konnten wir bisher nicht kaltmachen», hiess es in einer abgefangenen Audionachricht von Drogenschmugglern. Seitdem wacht Soldat Sofanor Vásquez Navarro besonders sorgfältig über Killer – sogar innerhalb des Kasernengeländes. Er erinnert sich an einen Vorfall: «Einmal hat jemand von einer Brücke aus vergiftetes Futter zu uns hinübergeworfen», sagt er gegenüber SRF.
Killer ist sich seiner gefährlichen Situation zum Glück nicht bewusst. Um ihn vor möglichen Anschlägen zu schützen, wird er aber rund um die Uhr bewacht. Futter und Wasser darf ihm nur sein Trainer geben. Trotzdem begrüsst der Drogenspürhund jeden Soldaten mit einem Schwanzwedeln – selbst denjenigen mit dem Gewehr vor seiner Tür.
Drogenspürhund im Visier des Kartells
«Killer hat ein besonderes Talent», sagt Leutnant Fabián Castellanos. «Er ist anders als die anderen Hunde, das zeigt sich in seiner grossen Effizienz.» Das Problem: Nicht nur Menschen leben gefährlich, wenn sie sich den Kartellen widersetzen.
Kenia, eine andere Polizeihündin in Kolumbien, wurde beispielsweise im Alter von nur fünf Jahren vergiftet. Sie hatte kurz zuvor mehr als zwölf Tonnen Kokain entdeckt. Und der Drogenspürhund Sombra wurde zum Ziel eines Kopfgelds von rund 70'000 US-Dollar. Er hatte an über 300 Anti-Drogen-Razzien teilgenommen.
Kolumbien ist der weltweit grösste Produzent von Kokain. Und die Produktion nimmt stetig zu. Ebenso wie die Gewalt in den Produktions- und Transitländern.
Bisher hat Killer unversehrt überlebt. Er steht sogar kurz vor seinem wohlverdienten Ruhestand. «Nächstes Jahr nehme ich ihn mit zu mir», sagt Vásquez Navarro. Damit das gelingt, muss sein vierbeiniger Kamerad aber noch etwas länger betreut werden.