Kolumbien: Suche nach Kindern im Dschungel dauert an
Vor vier Wochen war ein Kleinflugzeug über dem Regenwald Kolumbiens vom Himmel gefallen. Vier Kinder werden vermisst – das Militär sucht weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Das kolumbianische Militär sucht im Regenwald noch immer nach vier Kindern.
- Sie befanden sich am Bord eines vor vier Wochen abgestürzten Flugzeugs.
- Bei der Suche setzt das Militär nun auch auf visuelle und akustische Objekte.
Vor rund vier Wochen stürzte im Regenwald Kolumbiens ein Kleinflugzeug ab. Seither sucht das Militär nach vier Kindern. Nun setzt es auf eine neue Strategie.
Mithilfe von visuellen und akustischen Objekten, die an strategischen Punkten platziert wurden, sollen die Kinder zu den Suchtrupps finden. Dies teilten die Streitkräfte am Montag (Ortszeit) mit. So würden unter anderem Scheinwerfer und Lautsprecher eingesetzt, über die die Stimme der Grossmutter in ihrer indigenen Sprache übertragen wird.
Die Geschwister waren am 1. Mai in der Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá abgestürzt. Bei dem Unglück kamen ihre Mutter, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben.
Am 18. Mai fanden Soldaten auf der Suche nach den Kindern eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft sowie halbverzehrte Früchte.
Die Geräte sollen tagsüber und nachts laufen und in Entfernungen von mehr als 500 Metern zu sehen und hören sein.
«Operation Hoffnung»
Die Suchaktion mit dem Namen «Operation Hoffnung» war zuletzt mit Satellitenbildern und neuem Personal intensiviert worden. In den vergangenen Tagen gab es mehrere mögliche Hinweise auf die Kinder. So seien Gegenstände wie Tennisschuhe, Windeln, eine Handyhülle und ein Deckel von einem Nuckelbecher nahe der Absturzstelle gefunden worden.
«Wir glauben, dass wir bis auf 200 bis 300 Meter an sie herangekommen sind.» So zitierte die kolumbianische Zeitung «El Tiempo» den Oberbefehlshaber für Sondereinsätze der Streitkräfte, Pedro Arnulfo Sánchez Suárez. Allerdings ist der Dschungel laut «El Tiempo» zwischen Caquetá und Guaviare sehr dicht. Man könne «nicht weiter als 20 Meter sehen«, Sonnenstrahlen seien kaum zu erkennen.
Die Kinder gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg nach Bogotá gewesen. Dorthin war der Vater nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen geflohen. Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben.