Frauengesundheit: Welche Entbindungsmöglichkeiten gibt es?
Die Geburt im Spital ist die üblichste Form, doch immer mehr Frauen entscheiden sich im Aspekt der Frauengesundheit für alternative Formen der Entbindung.

Das Wichtigste in Kürze
- Die meisten Kinder kommen auf natürlichem Weg zur Welt.
- Etwa jedes dritte Kind in der Schweiz wird per Kaiserschnitt geboren.
Schon Monate vor der Geburt machen sich werdende Mütter Gedanken darüber, wie sie ihr Kind zur Welt bringen wollen. Die Geburt ist eine der grössten Leistungen des weiblichen Körpers. Sie ist mit vielen Risiken für die Gesundheit der Frau verbunden. Deshalb will die Wahl der Geburtsmethode gut überlegt sein.
Die natürliche Geburt
In der Schweiz kamen 2023 laut Bundesamt für Statistik 80'024 Kinder auf die Welt. Die meisten Babys wurden dabei auf natürlichem Weg geboren: Nach dem Einsetzen der Wehen gelangen sie durch die mütterliche Vagina in die Welt. Diese Geburtsform wird auch als Spontangeburt bezeichnet – ganz gleich wie lange die Wehen andauerten.

Für die Mutter ist eine natürliche Geburt mit starken Schmerzen verbunden. Da ausserdem stets ein Risiko für Komplikationen besteht, erfolgt die Geburt in der Regel im Spital. So können Ärzte und Hebammen im Bedarfsfall eingreifen.
Ausserdem kann die Frau um eine Periduralanästhesie (PDA) bitten. Dabei handelt es sich um eine regionale Betäubung im unteren Rückenbereich, die die Schmerzen der Geburt stark lindert.
Der Kaiserschnitt
Etwa jedes dritte Kind in der Schweiz (33 Prozent) kommt laut Statistik per Kaiserschnitt auf die Welt. Dabei wird der Bauch der Mutter von einer Chirurgin oder einem Chirurgen aufgeschnitten und das Kind auf diesem Weg hervorgeholt. Die Mutter wird dabei meistens lediglich örtlich betäubt. So kann Sie die Geburt miterleben und das Baby sofort in den Arm nehmen.

Kaiserschnitte werden vor allem aus medizinischen Gründen durchgeführt. Oft werden sie vorab geplant. Beispielsweise, weil das Kind falsch im Bauch liegt und nicht auf natürlichem Weg geboren werden kann.
Manchmal muss sich das Geburtsteam auch spontan für einen Kaiserschnitt entscheiden, wenn Komplikationen das Baby oder die Frauengesundheit gefährden. Die Erholung dauert meist länger als nach der natürlichen Geburt.
Im Normalfall wird die Frau nur bei Notkaiserschnitten komplett betäubt.
Frauengesundheit: Die Geburt zu Hause
In der Schweiz sind Hausgeburten noch relativ selten. Das Interesse daran, das Kind in der vertrauten Umgebung daheim auf die Welt zu bringen, wächst jedoch. Allerdings ist eine Hausgeburt nur bei bester Gesundheit der Mutter möglich und wenn keine Komplikationen zu erwarten sind.

Eine Studie aus den Niederlanden zeigte sogar, dass das Komplikationsrisiko dabei geringer ist. In nur 3,4 Prozent der Fälle wurde aufgrund von Komplikationen eine Überweisung ins Spital erforderlich.
Das Geburtshaus
Ebenfalls immer beliebter werden Geburtshäuser. Hier hat sich die Zahl der jährlichen Geburten von 1051 im Jahr 2002 auf 1944 im Jahr 2022 fast verdoppelt. Das hat die Interessensgemeinschaft der Geburtshäuser Schweiz ermittelt.
Geburtshäuser sind eine Art Kompromiss zwischen dem oft als steril und unpersönlich empfundenen Spital und der Hausgeburt. Geburtshäuser werden von erfahrenen Hebammen geleitet und bieten behagliche private Zimmer für die Geburt. Allerdings gibt es hier keine Möglichkeit, bei Komplikationen medizinisch einzugreifen. In Notfällen müssen die Gebärenden ins Spital überführt werden.
Die Wassergeburt in der Frauengesundheit
Der Aufenthalt im warmen Wasser wird als förderlich für die Frauengesundheit empfunden. Die Wärme beruhigt und entspannt während der Wehen. In einer Gebärwanne oder einem speziellen Pool hat die Frau ausserdem mehr Bewegungsfreiheit als im Bett.

Werdende Väter wissen diese Geburtsmethode zu schätzen, da sie sich hier oft nützlicher fühlen. Sie können warmes Wasser nachfüllen und die Partnerin besser für Massagen und Umarmungen erreichen.
Der Vorteil für die Frauengesundheit: Eine Wassergeburt kann sogar im Spital stattfinden. Immer mehr Spitäler bieten entsprechende Gebärwannen an. Sollte es dann doch zu Komplikationen kommen, ist ärztliche Hilfe nicht weit.