Konflikt in Äthiopien: Viele Festnahmen in Addis Abeba

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Kenia,

In Äthiopien verschärft sich der Konflikt um die Kontrolle der nördlichen Region Tigray. In der Hauptstadt Addis Abeba wurden zahlreiche Menschen festgenommen.

Von Tigray-Rebellen inhaftierte Soldatinnen der Regierungsarmee
Von Tigray-Rebellen inhaftierte Soldatinnen der Regierungsarmee - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kontrolle um die Region Tigray im Norden von Äthiopien spitzt sich zu.
  • Zahlreiche Menschen wurden in der Hauptstadt Addis Abeba festgenommen.
  • Verschiedene Rebellengruppen liefern sich schon seit längerer Zeit einen Konflikt.

In Äthiopien verschärft sich der Konflikt um die Kontrolle der nördlichen Region Tigray. In der Hauptstadt Addis Abeba nahmen Sicherheitskräfte am Montag zahlreiche Menschen aus Tigray fest.

Ein Reporter der DPA beobachtete, wie Festgenommene in zwei Polizeifahrzeugen weggefahren wurden.

«Was haben wir getan? Wir sind unschuldig», riefen einige. Am Wochenende hatte ein regierungsnaher Journalist bei Facebook dazu aufgerufen, Menschen aus Tigray in «Konzentrationslager» zu sperren. Die Nachricht wurde mittlerweile gelöscht.

Die Zentralregierung, die derzeit eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) führt, musste mehrere Niederlagen einstecken. Nach Rebellenangaben soll die TPLF am Sonntag auch die Stadt Kombolcha in der Region Amhara unter ihre Kontrolle gebracht haben. Zuvor hatte sich das Militär aus der Nachbarstadt Dessie zurückziehen müssen. Die Einnahme der beiden Städte gibt den Rebellen Zugang zu einer der wichtigsten Autobahnen in die Hauptstadt Addis Abeba.

Ein Sprecher der mit der TPLF verbündeten Oromo Liberation Army (OLA) sprach auf Twitter von der Übernahme zweier weiterer Städte. Kamise und Sanbate sind strategisch wichtig, da sie an der gleichen Autobahn liegen. Aufgrund einer Internet- und Telefonsperre in den umkämpften Regionen konnten die Rebellenangaben nicht unabhängig überprüft werden.

Die Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte vor einem Jahr eine Militäroffensive gegen die TPLF begonnen. Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Abiy 2018 an die Macht kam und sie verdrängte. Führende Mitglieder des Militärs liefen zur TPLF über, wodurch die Rebellen sehr schnell grosse Erfolge erzielen konnten.

Seit Anfang August hat sich der Konflikt auf die Nachbarregionen Afar und Amhara ausgeweitet. Die Auseinandersetzungen haben zu einer schweren humanitären Krise im Norden des Landes geführt.

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