Krieg: Kirche kämpft um Hilfe für Opfer im Libanon
Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah eskaliert dramatisch, während eine Million Libanesen vom Krieg betroffen sind.
Der Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah hat eine alarmierende Eskalationsstufe erreicht. Intensive Luftangriffe auf den Libanon und eine Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte haben die Lage dramatisch verschärft. Nach Angaben der UN sind etwa eine Million Libanesen direkt von den Angriffen betroffen oder vertrieben worden. «Vatican News» berichtet darüber.
Ordensgemeinschaften und kirchliche Organisationen sind für viele Betroffene die einzige Hilfe. Pater Toufic Bou Merhi, ein Franziskanerpater aus Tyros, beschreibt die Situation als «furchtbar» und «immer schlimmer». Er öffnete seine Türen für 160 Menschen, darunter 70 Kinder, die vor den Angriffen Schutz suchten.
Unterstützung durch die Kirche
Die Kirche hat schnell reagiert und versucht, den Bedürftigen zu helfen. Pater Toufic berichtete, dass sie täglich drei Mahlzeiten anbieten konnten und Spenden von der Gemeinde erhielten. Italienische Soldaten lieferten Hygienekits und Nahrung, während das franziskanische Hilfswerk Decken und Matratzen bereitstellte.
Doch die Situation verschlechterte sich rapide. Eine Rakete schlug nur 50 Meter vom Kloster entfernt ein und tötete zwölf Menschen. «Die Menschen realisierten, dass kein Ort mehr sicher ist. » Das sagte Pater Toufic und betonte das Chaos und die Angst, die nun herrschen.
Krieg, Flucht und Verzweiflung
Die andauernden Angriffe zwingen immer mehr Menschen zur Flucht nach Beirut oder in andere sichere Gebiete. Die Strassen sind gefährlich, und viele versuchen verzweifelt, sich in Sicherheit zu bringen. «Wir müssen uns um diese Leute kümmern, aber wissen noch nicht, wie», äusserte Pater Toufic besorgt.
Die Lage im Süden des Libanon ist besonders schlimm. Die Hisbollah führt keine militärischen Aktivitäten in christlichen Dörfern durch, doch die Isolation durch den Krieg macht das Überleben schwierig. Michel Constantin, Regionaldirektor des päpstlichen Nahost-Hilfswerks, schätzt, dass 5000 Familien bis vor kurzem in diesen Gebieten ausharrten.
Zunehmende Gewalt und internationale Reaktionen
Die israelische Armee hat kürzlich eine Bodenoffensive gestartet, um militärische Ziele der Hisbollah anzugreifen. Diese Offensive wird als Wendepunkt im Krieg betrachtet, da auch christliche Dörfer betroffen sind. Die internationale Gemeinschaft zeigt sich besorgt über die Eskalation der Gewalt.
Die USA rufen ihre Staatsbürger auf, den Libanon zu verlassen. Das Aussenministerium warnt vor unvorhersehbaren Entwicklungen und empfiehlt dringend, kommerzielle Optionen zu nutzen, um das Land zu verlassen. Die Situation bleibt angespannt und könnte sich weiter zuspitzen.