Krisengipfel über Ostkongo - Kongos Präsident nur virtuell dabei
Afrikanische Staatschefs treffen sich in Tansania, um eine Lösung für die eskalierende Gewalt im Ostkongo zu finden.
Staats- und Regierungschefs mehrerer afrikanischer Staaten suchen im tansanischen Daressalam eine Lösung für die Konfliktregion im Ostkongo. Dort war die Gewalt zuletzt eskaliert. Der kongolesische Präsident Félix Tshisekedi fehlte allerdings bei den Gesprächen vor Ort – er war lediglich virtuell aus Kinshasa zugeschaltet. So kam es in Daressalam zu keiner direkten Begegnung mit dem angereisten ruandischen Präsidenten Paul Kagame.
Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo wirft Ruanda die Unterstützung der Rebellenmiliz M23 vor, die grosse Teile der rohstoffreichen Provinz Nord-Kivu kontrolliert und Ende Januar in die strategisch wichtigen Provinzhauptstadt Goma einmarschiert war. Mittlerweile hat die Miliz trotz einer von ihr erklärten Feuerpause weitere Orte in der Nachbarprovinz Süd-Kivu angegriffen.
«Es ist entscheidend, dass wir eine dauerhafte Lösung finden», sagte die tansanische Präsidentin Samia Suluhu Hassan bei der Begrüssung ihrer Amtskollegen am Samstag. Sie rief zu Verhandlungen für eine friedliche Lösung auf.
Friedensaufruf unter Druck
Der kenianische Präsident William Ruto, der aktuelle Vorsitzende der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), rief zu einer sofortigen Einstellung der Kämpfe im Ostkongo auf. Nur eine sofortige Feuerpause könne Gespräche über eine dauerhafte Friedenslösung ermöglichen.
«Die Zeit zum Handeln ist jetzt», sagte er angesichts der humanitären Notlage hunderttausender Zivilisten in der Konfliktregion. Eine Lösung müsse und könne gefunden werden.
Die EAC hat den Sondergipfel gemeinsam mit der Staatengemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) einberufen.