Kurdische Journalistin sitzt am Flughafen fest
Eine pro-kurdische Journalistin sitzt am Flughafen Kloten fest. Die türkische Regierung will sie für sieben Jahre hinter Gittern stecken. Ihr droht nun eine Ausschaffung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die kurdische Journalistin Hülya Emec ist aus der Türkei geflüchtet, da ihr sieben Jahre Haft drohten.
- Ein Asylgesuch in der Schweiz wurde vom SEM abgelehnt.
Die Flucht in die Schweiz kostet die kurdische Journalistin Hülya Emec einiges an Nerven. Wie vielen ihrer Arbeitskollegen droht ihr in der Türkei eine lange Haftstrafe. Seit dem Putschversuch Ende 2016 wurden viele regierungskritische Medienschaffende ins Gefängnis gesteckt. Auch Emec hat mit ihren pro-kurdischen Beiträgen die türkische Regierung erzürnt. Bereits 2009 sass sie in Untersuchungshaft für zwei Jahre. Ihr wird vorgeworfen, PKK-Sympathisantin zu sein.
Anfang Jahr wollte Emec ein Asylgesuch in der Schweiz einreichen. Jedoch fehlte ihr ein Visum für die direkte Einreise. Bei einem Zwischenaufenthalt in Brasilien bekam die 28-Jährige ein Transitvisum – ihr Ticket für in die Schweiz. Nun steckt die 28-Jährige im Flughafen Kloten fest, berichtet «Watson».
Der Grund: Das Asylgesuch schmetterte das Staatssekretariat für Migration (SEM) ab. Das SEM: «Am Flughafen werde nicht auf Asylgesuche engegangen, wenn Asylsuchende in einen Drittstaat zurückkehren können, in welchem sie sich vorher aufgehalten haben und der über ein funktionierendes Asylsystem verfügt.» Für Emec bedeutet dies die Ausschaffung und eine Rückkehr nach Brasilien.