Kurzfühlerschrecken: Entwicklungsminister mahnt Kampf gegen Plage an

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Planet Erde,

Südsudan: Seit Wochen ziehen Schwärme von Kurzfühlerschrecken über den Osten Afrikas und fressen alles kahl. Hungersnöte drohen.

kurzfühlerschrecken
Ein Schwarm Wüstenheuschrecken sitzt so dicht an dicht, dass die Strasse unter ihnen kaum mehr zu sehen ist. Seit Monaten überziehen Schwärme aus Millionen Wüstenheuschrecken Landstriche in Ostafrika und fressen Felder und Weideland kahl. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Wochen ziehen Heuschreckenschwärme über den Osten Afrikas.
  • Die deutsche Bundesregierung ist alarmiert.

Die sich in Ostafrika ausbreitende Plage von Kurzfühlerschrecken bereitet Hilfsorganisationen wegen der Gefahr einer neuen Hungersnot Sorgen. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller forderte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen zu mehr Engagement auf.

«Die FAO muss den Kampf gegen die Heuschreckenplage verstärken», sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Sie muss jetzt entschlossen handeln, um eine Ausbreitung der Schwärme zu verhindern.»

Die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, sagte der dpa: «Die Sorge ist, dass die Entwicklungsarbeit von Jahren in einem oder zwei Jahren Heuschreckenplage zunichte gemacht werden.»

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Kurzfühlerschrecken in Kenia - AFP/Archiv

Auch Thieme sieht die bisherigen Massnahmen gegen die Plage skeptisch. «Ob die Vorbereitungen ausreichen, den worst case tatsächlich zu bewältigen, das muss man bezweifeln.»

Andererseits sei dies nicht das einzige Problem dieser Länder. Sie hätten viele Krisen zu bewältigen. «Man muss an vielen Fronten arbeiten.»

Plage von Kurzfühlerschrecken

Deutschland hat der FAO bereits 20 Millionen Euro für humanitäre Massnahmen zur Verfügung gestellt. Zudem unterstützt Deutschland auch das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). «Ich war selbst gerade erst im Sudan. Wir unterstützen dort das Welternährungsprogramm in diesem Jahr mit weiteren sechs Millionen Euro und tragen so zur Ernährungssicherung bei.»

«Die Heuschreckenplage darf nicht zu einer neuen Hungersnot und Vertreibung führen», sagte der Entwicklungsminister. «Die Menschen brauchen Lebensmittel, Saatgut und Viehfutter, um ihr Überleben sichern zu können.»

Seit Monaten überziehen Schwärme aus Millionen Wüstenheuschrecken Landstriche in Ostafrika. Ihre Vermehrung wurde durch den starken Regen in der Region in den vergangenen Monaten begünstigt.

Auch Südsudan betroffen

Viele Menschen in Ostafrika haben wegen Dürren, Konflikten und hohen Lebensmittelpreisen ohnehin nicht genug zu essen. Die wichtigste Pflanz- und Erntezeit in der Region steht unmittelbar bevor. Sollten die Insekten dann noch grossflächig unterwegs sein, könnten die Folgen nach Angaben von Experten verheerend sein.

Die FAO bezeichnet die Situation in Afrika als «extrem alarmierend». In Staaten wie Kenia und Somalia formierten sich neue Schwärme. Betroffen sind den Angaben zufolge in Afrika auch Äthiopien, Uganda, der Kongo, der Sudan, der Südsudan und Eritrea.

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